Hamburg/Offenbach. Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes sieht erst am Wochenende wieder steigende Temperaturen. Liegt Schnee auf der Rapsblüte?
Immer wieder Regen, bisweilen unterbrochen durch Schauer, Graupel, stürmische Böen und zwischendurch ein kleines Gewitter: Das sind die Wetteraussichten für die kommenden 24 Stunden in Hamburg und im Norden Deutschlands. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlicht diese traurige Botschaft am Dienstag auf seiner Internetseite. Diesem Frontensystem folgt „kalte Meeresluft polaren Ursprungs“. Das bedeutet anhaltende Mini-Temperaturen sogar Richtung Wonnemonat Mai. Hamburg hat den Frühlings-Blues.
Das derzeitige Aprilwetter mit Schnee und niedrigen Temperaturen bereitet den Landwirten in Schleswig-Holstein keine Sorgen. „Wir sehen das Wetter noch gelassen“, sagte eine Sprecherin der Landwirtschaftskammer der Deutschen Presse-Agentur. Dort, wo die Maissaat bereits ausgebracht sei, „liegt sie sanft unter dem Schnee“. Auch für Getreide, Kartoffeln und Gras sei die Witterung unproblematisch.
Die einzige Kultur, bei der es Probleme geben könnte, sei der Raps, der bereits anfange zu blühen. „Schnee auf der Rapsblüte ist ein ungewöhnliches Phänomen.“ Falls Blüten abknickten oder vom Frost geschädigt würden, könne dies Auswirkungen auf den Ertrag haben. Noch verfalle aber niemand in Panik, sagte die Sprecherin.
Winterreifen sollten noch nicht gewechselt werden
Die Versicherer weisen darauf hin, dass Autos noch Winterreifen haben sollten – man kann ja nie wissen. Denn bei einem Unfall auf glatten Straßen zählt nicht das Datum, das gefühlte Wetter, sondern das aktuelle. Hier drohen Bußgelder. Und bei den letzten Unfällen im Norden infolge von Graupel und Glätte vor allem auf den Autobahnen waren die Schäden immens.
In den kommenden Tagen werden die Temperaturen zwischen 3 und 11 Grad betragen, gefühlt deutlich kälter, dazu trägt auch der kalte Wind bei. In den Mittelgebirgen werden stürmische Böen erwartet. Erst am Sonnabend und Sonntag lässt der Eis-Hauch nach, die Werte steigen auf bis zu 15 Grad.
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Dann steigt auch die Pollenbelastung mit Birkenpollen wieder, die in den Schauern keine nennenswerte Rolle spielt.
Heuschnupfen – was man wissen muss
Doch dieser Schockfrost-April ist nicht einmal ein Wetterrekord. Vor 30 Jahren gab es in Hamburg minus 6,5 Grad. Und derzeit herrschen auf der Zugspitze minus 17 Grad und Neuschnee. Zur Erinnerung: Seit fünf Wochen zeigt der Kalender auf Frühling. DWD-Meteorologin Magdalena Bertelmann sagte: „Was allerdings etwas ungewöhnlich ist, sind die langanhaltenden geringen Temperaturen – das ist schon nicht ganz so alltäglich.“