Harvestehude. Rund 70 Integrationsvereine wollen sich zusammenschließen. Sie wollen so auch Initiativen gegen Flüchtlingsunterkünfte entgegentreten.

Sie kamen aus Rahlstedt und von der Süderelbe, aus Bramfeld und Bergedorf, Blankenese und Poppenbüttel, Wilhelmsburg und dem Karoviertel: Vertreter von rund 70 Vereinen, die in Hamburg mit Tausenden ehrenamtlichen Helfern teilweise seit Jahren Integrationsarbeit für Geflüchtete leisten, folgten der Einladung des Vereins HamburgIntegriert, um sich zusammenzuschließen und künftig mit einer Stimme zu sprechen.

„Wir sind viele, aber wir sind noch nicht so laut“

„Wir brauchen eine Art Dachverband, damit wir mit unserer Arbeit sichtbar sind“, sagte Hendrikje Blandow-Schlegel auf der Versammlung am Donnerstag im Wilhelm-Gymnasium. Es geht den Initiatoren darum, eine zentrale Interessenvertretung zu schaffen und in ganz Hamburg zu verankern, um in der Öffentlichkeit und in der Politik wahrgenommen zu werden. „Wir sind ganz viele, aber wir sind noch nicht so laut“, war der Tenor. Das soll sich jetzt ändern.

Sie können es nicht mehr ertragen, dass überall in der Stadt Bürger einen Baustopp gegen Flüchtlingsunterkünfte bewirken und dass per Volksentscheid über Großunterkünfte entschieden werden soll. Dagegen wollen sie angehen.

„Beim angestrebten Volksentscheid geht es am Ende um die Frage: ,Für oder gegen Flüchtlinge?‘ Das aber ist am Thema vorbei“, sagt Claus Scheide von HamburgIntegriert. „Dieser Art, die Gesellschaft zu spalten, muss endlich etwas entgegengesetzt werden. Unsere Aufgabe muss es sein, solche Volksbegehren durch unsere Arbeit überflüssig zu machen.“

Weitere Ziele sind eine bessere Vernetzung durch eine gemeinsame Kommunikationsplattform und einheitliche Standards bei der Integrationsarbeit. Eine Arbeitsgruppe soll jetzt den geplanten Zusammenschluss vorbereiten.