Hamburg. Ein großer Teil der Ausgaben für Flüchtlinge entfiel auf die Unterbringung. Für Sicherheitsdienste wurden 20,1 Millionen ausgegeben.
Hamburg hat im vergangenen Jahr nach vorläufigen Berechnungen knapp 590 Millionen Euro für die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen ausgegeben. Dazu zählten unter anderem einmalige Investitionen sowie Aufwendungen für langfristig wirkende Integrationsbemühungen wie Schulbildung, teilte der Zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge am Freitag auf Anfrage mit. Von den insgesamt 586,2 Millionen Euro entfielen rund 147,4 Millionen Euro auf die Einrichtung und den Betrieb von Erstaufnahmeeinrichtungen und etwa 126 Millionen Euro auf den Bau von Folgeunterkünften. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor darüber berichtet.
Die Kosten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, etwa für Grundleistungen, sowie die Ausgaben für die Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge schlugen den Angaben zufolge mit etwa 115,4 Millionen Euro zu Buche. Weitere etwa 107,7 Millionen Euro seien für die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ausgegeben worden, etwa 32 Millionen für zusätzliche Lehrer und Schulklassen sowie rund 20,1 Millionen Euro für den Sicherheitsdienst bei den Zentralen Erstaufnahmeinrichtungen.
Nach Angaben des Koordinierungsstabes waren vor allem die letzten Monate des vergangenen Jahres von einer sehr hohen Zahl neu ankommender Flüchtlinge geprägt, was besonders bei der Unterbringung zu erheblichen Problemen geführt habe. So sei es sehr schwierig gewesen, auf einem bundesweit angespannten Markt kurzfristig Wohncontainer zu bekommen. Insgesamt sieht der Hamburger Haushalt Ausgaben von mehr als 12 Milliarden Euro pro Jahr vor, allein 720 Millionen davon seien 2015 in die Kindertagesbetreuung geflossen.