Die Abendblatt-Serie für alle, die Hamburg schon gut kennen, aber immer wieder neu oder anders entdecken wollen. Teil 6.
Hamburg-Spiele
Welcher James-Bond-Film wurde in Hamburg gedreht? Wo findet man die besten Floh- und Wochenmärkte? Das „Puzzlemap Hamburg“ mit 500 Puzzleteilen beantwortet all diese Fragen – Spaß garantiert! Unser Gesellschaftsspiel „Sprechen Sie Hamburgisch?“ mit über 600 Fragekarten für Kinder ab sechs Jahren und Erwachsene greift das erfolgreiche Konzept der gleichnamigen Bücher auf und verbindet es mit wissenswerten Details über die Hansestadt. Spieletipps: „ Puzzlemap“ 29,90 Euro. „Sprechen Sie Hamburgisch?“, 29,95 Euro (zzgl. Versand), unter www.abendblatt.de/shop oder Telefon 040/333 66 999
Carrera-Bahn in XXL
Von außen: eine schmucklose Halle in Wandsbek. Von innen: der totale Rennfahrerwahnsinn für alle, die Carrerabahnen bisher nur aus dem Kinderzimmer kennen. Auf teils sechsspurigen Bahnen rasen hier nicht nur Kinder mit gleichaltrigen Freunden um die Wette. Auch Familien können sich Bahnen für interne Wettrennen mieten. Unter anderem können die Duelle auf Minirennbahnen mit Namen wie „Monza“, „Silverstone“ oder auch „Indianapolis“ oder „Daytona“ ausgetragen werden – Musik in den Ohren der Rennsportbegeisterten. Denn Slotcar, so heißt der Spaß, ist Carrerabahn-Fahren in XXL.
Auf einem Bildschirm flimmert der aktuelle Stand für jeden sichtbar durch die Halle, aufgeschlüsselt nach Runden und Kilometerleistung – das macht den Wettbewerb zusätzlich spannend. Schlechtes Material taugt dabei als Ausrede für miese Rundenzeiten nicht. Ein Computer gibt den automatischen Wechsel nach jeweils fünf Minuten von Spur und Auto vor. Wer will, kann sein präpariertes Fahrzeug mitbringen, es gibt aber auch Leihwagen vor Ort. Auch Kindergeburtstage können im Minirenncenter gefeiert werden.
Offen hat das Slotcar Racing Center jeweils Montag bis Donnerstag 14 bis 22 Uhr, Freitag 14 bis 23 Uhr, Sonnabend 11 bis 23 Uhr, Sonntag, 11 bis 20 Uhr. Eine telefonische Reservierung wird empfohlen. Eine halbe Stunde mit Leihauto kostet für Kinder 4,90 Euro, Erwachsene zahlen 6,90 Euro. Eine ganze Bahn kann man ab 39 Euro pro Stunde mieten.
Slotcar Racing Center, Wendemuthstraße 1–3, 22041 Hamburg, am Wochenende reservieren unter Telefon 040–67 10 88 90 oder per Mail an: info@racingcenterhamburg.de, www.racingcenterhamburg.de
Elbstrand, aber richtig
An den drei Sommertagen, die Hamburg pro Jahr zu bieten hat, versuchen nur Anfänger (oder Leidensfähige) ihr Glück an der Strandperle. Gut, die Infrastruktur stimmt dort, und es ist ja auch nett am Schulberg – nur meistens viel zu voll. Denn 10.000 andere haben verlässlich dieselbe Idee. Deshalb packt der Profi gleich den Picknickkorb, fährt ein paar Hundert Meter weiter bis zur Parkallee und geht am Hindenburgpark zum Hans-Leip-Ufer hinunter. Auch voll (an den drei Sommertagen), aber anders. Hier stützen sich zwei Weiden über den Strand, mit Glück baumelt die Schaukel noch, und nebenan campt Wolfram, der nackte Ebstrandeinsiedler. Alles umsonst (im Sinne von kostenlos) und draußen (im Sinne von frischer Luft).
Elbstrand, Hans-Leip-Ufer, unterhalb der Parkstraße
Schwarzlichtviertel
Buhuhu! Hihihi! Vermeintlich öde Sachen gewinnen im Dunkeln ganz neuen Reiz. Nehmen wir nur Minigolf, das mit Restlicht „Funtastic Minigolf“ heißt und mit „18einhalb“ spärlich beleuchteten Bahnen viel verlockender wirkt. Außerdem: Wer wollte nicht schon immer wie ein Kunstdieb durch Laser-Hindernisse turnen? Optische Täuschungen lustig finden? Im Schummerlicht mit dem Essen manschen? All das lässt sich in Deutschlands größter Schwarzlicht-Erlebniswelt erledigen. Auf mehr als 1000 Quadratmetern taucht die ganze Familie in eine ziemlich einzigartige Kombination aus Illusionen und interaktiven Spielen. Eine Reservierung wird empfohlen. Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren bezahlen 8,50 Euro, Erwachsene 9,50 Euro. Im Winter ist werktags von 14 bis 22 Uhr, freitags (ab 13 Uhr) und sonnabends (ab 10 Uhr) sogar bis 1 Uhr geöffnet.
Schwarzlichtviertel: Kieler Str. 571, Telefon 040219 01 91 50, www.schwarzlichtviertel.de
Chocoversum
Wirkt erst mal langweilig, ist aber ein Erlebnis: Schokolade selbst machen, Kakaopflanzen ziehen. Wie kriegt man das am besten hin? Ein Kindergeburtstag oder eine Tour im Chocoversum ist für die ganze Familie spannend. Und oberlecker. Denn was aus dem Aroma-Atelier kommt, schmeckt doch viel besser als gekaufte Stangenware. Anmeldung erforderlich.
Chocoversum, Meßberg 1, Tel. 04041 91 2300
Motorboot leihen
Keine Frage: Kanutouren in Hamburg sind super. Immer wieder. Doch nach der 95. Alsterkanaldurchquerung verlangt die Familie nach Abwechslung, will an einem heißen Tag vielleicht mal auf den großen Strom der Stadt wechseln. Deshalb hier mal etwas anderes: Denn auch auf der Elbe kann Papa den Freizeitkapitän heraushängen lassen, ohne gleich den Sportbootführerschein gemacht haben zu müssen.
Führerscheinfreie Motorboote für einen entspannten Tag auf dem Wasser kann man sich zum Beispiel im Osten, an der Dove Elbe bei Thalmann (Moorfleeter Deich 316, 22113 Hamburg), mieten. Sowohl die kleinen Chill-Boats mit zwei Plätzen für eine Vater-Sohn- oder Vater-Tochter- oder Mutter-Sohnund Mutter-Tochter-Tour, als auch die etwas größeren „Galia 475“ und „Necko 475“ mit ihren 15-PS-Außenbordmotoren eröffnen Anfängern hervorragende Cruisemöglichkeiten in einem womöglich unbekannten Gewässer. Später, wenn man die Regeln und Manöver beherrscht, kann man sogar zum Hafen hin ausschleusen und ambitioniertere Ziele ansteuern. Für die Chill-Boats werden in der Woche 80 Euro pro Tag fällig, am Wochenende 100 Euro. Die größeren gibt es für 100 Euro pro Tag in der Woche, am Wochenende für 120 Euro pro Tag.
Thalmann Boote & Yachten, Moorfleeter Deich 316, Tel. 040737 20 05, www.thalmann-boote.de
Trampolinhalle
Vertikal ist das neue Horizontal. Oder so ähnlich. Im Jumphouse geht es zumindest nur nach oben. Oder nach unten. Je nachdem. Freejump, Gamejump, Slamjump – der Hamburger Trampolinpark ist das neue Ding bei Heranwachsenden. Hier kann man entweder zwischen 52 unterschiedlich großen Trampolinen hin und her springen oder Dunkingversuche wie die NBA-Stars unternehmen. Endlich mal einen Basketball von oben in den Korb stopfen – krass, wie gut das geht mit Trampolin! Ab 12 Euro pro Stunde. Jumphouse: Kieler Straße 572, Tel. 040540 70 11
Museumskeller
Das Beste ist: Hier kann man alles anfassen. Und Fotos aus dem All verschicken – dank Über-Kopf-Kamera! Das ist witzig. Und lehrreich. Denn die Losung im Hubertus Wald Kinderreich im Keller des Museums für Kunst und Gewerbe heißt: Lasst die Kinder mal machen! Es ist der entspannteste museumspädagogische Ansatz der ganzen Stadt. Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Auf den tollen 250 Quadratmetern ist bisher noch jeder Museumsmuffel kreativ geworden.
Hubertus Wald Kinderreich, 04042 81 34303, kinderreich@mkghamburg.de
Baggerfahren
22 Tonnen modernste, massive Technik! Elektronisch geregelte hydraulische Steuerung! Mit Riesenarm und allem Drum und Dran! Yeah! Auf dem Hydraulik- Kettenbagger gehen Männer-, Kinder- und Frauenfantasien (sofern technikinteressiert) in Erfüllung. Hier gibt es ästhetische Schwenkbewegungen, wird Sand und Geröll akkurat von A nach B geschaufelt, hier wird das Vakuum gefüllt, das nach dem Aus der Baggerwetten bei „Wetten, dass ..?“ entstanden ist. Warum also nicht einen Familienausflug auf die Veddel machen? Auf dem Wiwa-Baggerplatz ist der 22-Tonner ab 16 Jahren bedienbar, der Kettenminibagger ab zwölf Jahren. Nach 15-minütiger Einweisung darf jeder schaufeln, bis der eigene Haufen am größten ist. Von März an jeden Sonnabend und Sonntag zwischen 9 und 16 Uhr. Voranmeldung erforderlich.
WIWA Baggerplatz, Hovestraße 31–33 , T. 04037 02 79 82, www.wiwa-baggerplatz.de
Der Experte
Da Familienexperte noch kein Ausbildungsberuf ist, muss sich Abendblatt-Redakteur Nico Binde auf die Meinung seiner drei Kinder verlassen. Denn spätestens seit der Triple-Vaterschaft besteht die Schwierigkeit darin, bei Freizeitaktivitäten den altersgemäßen Interessenausgleich hinzukriegen. Geschwister haben ja die dumme Angewohnheit, selten das Gleiche zu wollen, die Bedürfnisse der Erwachsenen noch gar nicht eingerechnet. Deshalb muss bei Unternehmungen immer an alle gedacht werden. Klappt zwar selten, aber aufgeben? Keine Option. Den perfekten Familienausflug gibt es nach mehr als zehn Jahren in Hamburg ohnehin nicht, es sei denn, man unternimmt ihn.