Die Abendblatt-Serie für alle, die Hamburg schon gut kennen, aber immer wieder neu oder anders entdecken wollen. Teil 5.

Baseball

Duftwolken von gegrilltem Burgerfleisch wabern über die Anlage an der kleinen Straße Langenhorst in Niendorf. Auf dem großen Spielfeld geht es um Balls und Strikes, um Hits und Solen Bases. Ja, auch in Hamburg kann der geneigte Anhänger Baseball-Atmosphäre erleben. Im Bundesligastadion am Langenhorst teilen sich die Hamburg Stealers und die Hamburg Knights den Platz und das 2014 eröffnete Clubhaus, in dem die Fans die Chance haben, nach den Spielen noch lange mit den Spielern und Trainer zu fachsimpeln. Die Stealers waren 2000 Deutscher Meister und spielen seit 2003 wieder ununterbrochen in der Ersten Bundesliga. Unter Headcoach Jens Hawlitzky erreichte das Team in den vergangenen Jahren sogar regelmäßig die Play-offs, in denen dann die süddeutschen Topteams Regensburg Legionäre und Heidenheim Heideköpfe mit ihren Nationalspielern in Hamburg zu Gast waren.

Aber auch die Stealers gehen in dieser Saison mit Nationalmannschaftsakteuren ins Rennen. So ist der 20 Jahre alte Pitcher (Werfer) Wolfgang Reitter aus Regensburg zurückgekehrt. Dazu kommt, ebenfalls als Pitcher, der Schwede Jacob Claesson.

Die erste Mannschaft der Hamburg Knights, die zum ETV gehören, spielen in der 2. Bundesliga Nord.

Baseball-Anlage, Langenhorst , 22453 Hamburg. www.stealers.de; www.hamburg-knights.de

Klettern

Allein die Zahlen sind beeindruckend. Mittlerweile 500 unterschiedliche Routen auf 3800 Quadratmetern Kletterfläche bietet das Kletterzentrum des Deutschen Alpen-Vereins (DAV) in Lokstedt. Alles begann 2002 mit dem Bau des 15,50 Meter hohen Kletterturms an der Döhrnstraße mit einem Innen- und Außenbereich. Seither sind 2006 und 2011 noch zwei Hallen dazugekommen. Die größte Kletteranlage in Norddeutschland bietet allen – vom Anfänger bis zum Wettkampfkletterer – verschiedene Möglichkeiten und Herausforderungen. Dazu gehört auch das „Bouldern“, was als Ausprobieren oder Tüfteln umschrieben werden kann. Das Ganze findet in so geringer Höhe statt, dass ein Anseilen nicht nötig ist. Wer einen Griff nicht halten kann, landet auf einer weichen Matte.

Ein Kletterer benetzt seine Hände mit Chalk für einen besseren Halt
Ein Kletterer benetzt seine Hände mit Chalk für einen besseren Halt © IMAGO | imago/Imagebroker

Eine gute Gelegenheit, das Kletterzentrum kennenzulernen, gibt es am Sonntag, 5. Juni, beim Sektionsfest des DAV Hamburg und Niederelbe. Anfänger müssen vor ihrem ersten Aufstieg einen Einführungskurs absolvieren. Neben einer regulären Mitgliedschaft im DAV gibt es für Interessierte aber auch die Möglichkeit, eine Tageskarte zu lösen, die für Erwachsene 15 Euro kostet (montags bis freitags bis 15 Uhr sind nur 12,50 Euro zu zahlen). Kinder und Jugendliche zahlen 9 Euro. Die Zehnerkarte kostet 135 Euro (ermäßigt 78 Euro). Geöffnet ist das Kletterzentrum jeweils montags bis sonnabends von 10 bis 23 Uhr, sonn- und feiertags von 10 bis 22 Uhr.

Kletterzentrum Hamburg, Döhrnstraße 4, 22529 Hamburg, www.kletterzentrum-hamburg.de

SUP

Es ist die wohl modernste Art, sich auf dem Wasser fortzubewegen. Sobald die Temperaturen wieder etwas angenehmer sind, werden auch auf der Außenalster wieder etliche zu sehen sein, die sich auf einem Surfbrett stehend und mit Paddel in den Händen fortbewegen. Stand-Up-Paddling (SUP) findet immer mehr Anhänger und ist leicht zu lernen.

SUP Club Hamburg, Isekai 1, 20249 Hamburg, supclubhamburg.de

Snooker

Bekannt ist Snooker vor allem von den Übertragungen der Weltklasseturniere und der WM auf Eurosport. In der Hansestadt widmet sich der Snookerclub Hamburg, der im vergangenen Jahr sein 15-jähriges Bestehen feierte, dieser deutlich schwierigeren und anspruchsvolleren Variante des Pool-Billards. Dies liegt auch, aber nicht allein, am erheblich größeren Spieltisch sowie deutlich engeren Taschen, in die die Kugeln gespielt werden müssen. Der Verein lädt an jedem Freitag im Monat Interessierte zu einem Tag der offenen Tür ein. Außerdem ist es für kurzentschlossene Snookerfreunde auch möglich, Tagesmitglied zu werden.

Snookerclub Hamburg, Bramfelder Straße 102 b, 22305 Hamburg, snookerclub-hamburg.de

Football

Die Hamburg Huskies im weißen Trikot spielen gegen die New Yorker Lions Braunschweig
Die Hamburg Huskies im weißen Trikot spielen gegen die New Yorker Lions Braunschweig © WITTERS | ValeriaWitters

Der Superbowl ist noch gut in Erinnerung. Jetzt naht der Saisonauftakt in der German Football League (GFL), in der die Hamburg Huskies die Hansestadt vertreten. Die Heimspiele finden im Stadion Hammer Park, Hammer Steindamm 65, statt. Erster Gegner der Schlittenhunde, die von Headcoach Denauld William Brown und Patrick Esume trainiert werden, sind am 9. April (15 Uhr) die Paderborn Dolphins. Zwei Wochen später folgt das Nordderby gegen Kiel.

Hamburg Huskies, Bei den Tennisplätzen 65, 22119 Hamburg, gohuskies.de

Minigolf

Wer Minigolf für eine altbackene Freizeitbeschäftigung hält, sollte es mal indoor nur bei Schwarzlichtbeleuchtung ausprobieren. Das „Schwarzlichtviertel“ bietet auf mehr als 1000 Quadratmetern die Gelegenheit dazu. Das Ganze wirkt besonders gut, wenn man sich ein weißes Outfit anzieht. Die Betreiber bieten auch die Ausrichtung von Feiern an. Aber auch für einzelne Spieler wird empfohlen, sich online anzumelden.

Schwarzlichtviertel, Kieler Straße 571, 22525 Hamburg, www.schwarzlichtviertel.de

Zehnkampf

Sie gelten als „Könige der Athleten“, die Zehnkämpfer. Tatsächlich ist es eine komplexe Herausforderung, innerhalb von nur zwei Tagen zehn höchst unterschiedliche Disziplinen über die Bühne zu bringen. Vor allem der zweite Tag mit Hürdensprint, Diskus- und Speerwurf, Stabhochsprung und der abschließenden Qual des 1500-Meter-Laufs hat es in sich.

Gekonnt schwingt sich der Athlet beim Hochsprung über die Latte
Gekonnt schwingt sich der Athlet beim Hochsprung über die Latte © Hamburger Sportverein | Phillip Witthoeft

Einmal im Jahr bietet die Leichtathletik-Abteilung des HSV auch Hobbysportlern die Chance, einen echten Zehnkampf zu absolvieren. Zur eigenen Sicherheit aber gibt es optionale Erleichterungen, etwa eine geringe Höhe der Hürden. In diesem Jahr findet der Jedermann-Zehnkampf des HSV am 3./4. September auf der Jahnkampfbahn im Stadtpark statt. Anmeldungen sind online möglich. Zudem bietet der HSV im Vorwege ein sehr empfehlenswertes Vorbereitungstraining an.

Hamburger Jedermann-Zahnkampf, Jahnkampfbahn,Linnéring 3, 22299 Hamburg, www.10-kampf.de

Golf

Am Schwung: Die Damen Nationalmannschaft auf der Golf Lounge
Am Schwung: Die Damen Nationalmannschaft auf der Golf Lounge © WITTERS | TimGroothuis

Einfach mal einen Golfschläger in die Hand nehmen und versuchen, den kleinen weißen Ball so weit und so gerade wie möglich nach vorn zu befördern – das ist auf den weitaus meisten Golfanlagen hierzulande nicht möglich. Platzreife und meist auch ein DGV-Ausweis sind häufig nötig, um die Plätze und deren Übungsanlagen nutzen zu können. Seit gut zehn Jahren aber gibt es eine Alternative. In der Golf Lounge in Sichtweite der Elbbrücken sind auch Sportler gern gesehen, die das Golfen einfach nur einmal ausprobieren wollen. Auf der dreistöckigen Driving-Range und dem kurzen 9-Loch-„Pirates-Course“ sind denn auch blutige Anfänger neben Hobbygolfern und ambitionierten Turnierspielern zu beobachten. Schon etliche, die nur einmal probieren wollten, sind hier dem Golfsport verfallen. Für alle sind hier entsprechende Kurse und Events im Angebot.

Golf Lounge, Billwerder Neuer Deich 40, 20539 Hamburg, www.golflounge.de

Der Experte

Carsten Harms verfolgt seit 1987 als hauptberuflicher Sportjournalist das Sportgeschehen in Hamburg. Nach mehr als 25 Jahren als verantwortlicher Redakteur in der Hamburg-Redaktion der „Welt“ und „Welt am Sonntag“ ist er seit Ende 2012 für das Hamburger Abendblatt tätig und berichtet schwerpunktmäßig über den FC St. Pauli. Sein Interesse gilt neben dem Fußball auch anderen Sportarten, insbesondere Eishockey, Leichtathletik, Rudern, Golf und Baseball. Als Reporter berichtete er 1996 und 2000 von den Olympischen Sommerspielen in Atlanta und Sydney, zudem zwischen 1993 und 2002 von allen Welt- und Europameisterschaften der Leichtathletik.