Hamburg. Eigentumswohnungen sind um 8,5 Prozent teurer geworden. Die Quadratmeterpreise schwanken je nach Stadtteil zwischen 2000 und 7000 Euro.
Die Immobilien in der Hansestadt werden immer teurer. Seit 2011 verläuft der Anstieg der Immobilienpreise in Hamburg ungebremst. Das geht aus dem neuen Immobilienmarktatlas der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg hervor, der am Dienstag vorgestellt wurde.
Nachdem im vergangenen Jahr der Preisanstieg etwas nachgelassen hatte, zeigt sich jetzt wieder ein deutlicher Anstieg, vor allem bei Eigentumswohnungen aus zweiter Hand. Sie sind im Vergleich zum Jahresbeginn 2015 um 8,5 Prozent teurer geworden. Im Schnitt müssen für einen Quadratmeter Wohnfläche 3660 Euro bezahlt werden. Damit kostet eine gebrauchte Eigentumswohnung mit 80 Quadratmetern Wohnfläche rund 293.000 Euro.
Einfamilienhäuser um 2,8 Prozent teurer
„Wohnimmobilien werden unvermindert stark nachgefragt“, sagt Peter Magel, Vorstandsvorsitzender der LBS. Er rät Käufern, "heute den Sprung ins selbstgenutzte Eigentum zu wagen". Denn trotz steigender Preise ermöglichten die niedrigen Zinsen noch in vielen Lagen eine monatliche Finanzierungsbelastung in der Höhe der durchschnittlichen Mietkosten.
Für ein Einfamilienhaus mit 120 Quadratmeter Wohnfläche und ortsüblichen Grundstück müssen laut Immobilienmarktatlas 393.480 Euro bezahlt werden. Im Durchschnitt sind die Quadratmeterpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser aus dem Bestand im Vergleich zu 2015 nur um 2,8 Prozent gestiegen. Der Durchschnittspreis für einen Quadratmeter Wohnfläche liegt bei 3279 Euro. Bei den Häusern fiel der Preisanstieg damit geringer als im Hamburger Umland aus, wo die Preise für Eigenheime um 3,9 Prozent stiegen.
Harvestehude ist der teuerste Stadtteil
Dagegen verteuerten sich Neubauten um 16,4 Prozent. „ Im Untersuchungszeitraum wurden im Gegensatz zu den Vorjahren Objekte in Top-Lagen, wie zum Beispiel Blankenese und Uhlenhorst offeriert", sagt Magel. "Diese Angebote haben die Entwicklung des Durchschnittspreises stark beeinflusst."
Während die Immobilienpreise in Hamburg zwischen 2006 und 2010 stagnierten oder leicht fielen, zeichnet sich ab 2011 ein deutlicher Preisanstieg ab. So sind Eigentumswohnungen aus dem Bestand seit diesem Zeitpunkt um 53 Prozent teurer geworden. Bestandseigenheime kosten 38,3 Prozent mehr. Innerhalb Hamburgs gibt es eine große Preisspanne bei den Immobilienpreisen für Eigentumswohnungen. Mit knapp 7000 Euro ist Harvestehude der teuerste Stadtteil.
In der Hafencity liegt der Durchschnittspreis bei 6600 Euro je Quadratmeter. Für unter 2600 Euro je Quadratmeter werden gebrauchte Eigentumswohnungen vor allem im südlichen Hamburger Stadtgebiet angeboten. In dieser Region bewegen sich die Preise zwischen 2561 Euro (Harburg) und 2084 Euro (Wilhelmsburg).
Wer flexibel ist, zahlt weniger
Der LBS-Chef Peter Magel empfiehlt, auch in den Stadtteilen nach Eigentum zu suchen, die an den Wunschort angrenzen. „Meist wird der Käufer für diese Flexibilität mit günstigeren Preisen belohnt“, sagt er. Beispielsweise zahlt ein Interessent im Schnitt 3192 Euro pro Quadratmeter für gebrauchte Eigentumswohnungen in Wellingsbüttel. Im angrenzenden Bramfeld sind pro Quadratmeter Wohnfläche bereits 590 Euro weniger anzulegen.
Neue Eigentumswohnungen werden von rund 220.000 Euro in Jenfeld bis zu 270.000 Euro in Rahlstedt angeboten. Weitere Angebote in dieser Preisspanne sind am östlichen Stadtrand in Bergedorf oder südlich der Elbe in Neugraben-Fischbek und Wilstorf am Markt zu haben.
So günstig wie heute, war Eigentum laut LBS-Immobilienmarktatlas noch nie zu finanzieren. Statt für rund 4,5 Prozent im Jahr 2006 ist eine zehnjährige Immobilienfinanzierung jetzt für unter 1,5 Prozent zu haben. Bei gleichem persönlichem Budget erhält der Käufer dadurch heute eine um rund 88 Prozent höhere Darlehenssumme als noch vor zehn Jahren.