Hamburg . Das Einreisezentrum für knapp 3000 Flüchtlinge soll den Standort in Harburg ablösen. Aber jetzt gibt es bauliche Probleme.

Die Einrichtung eines neuen „Einreisezentrums“ für alle ankommenden Flüchtlinge im Hamburger Stadtteil Rahlstedt verzögert sich weiter. Wie das Abendblatt bereits im Januar berichtete, ist auch der zuvor avisierte Termin im Februar nicht einzuhalten. „Vor dem Sommer wird es aufgrund der baulichen Probleme keine Eröffnung geben“, sagte nun die Sprecherin des Zentralen Koordinierungsstabes Flüchtlinge, Kerstin Graupner. Das neue Zentrum soll 41,5 Millionen Euro kosten.

Unter anderem seien Statikprobleme für die Verzögerung verantwortlich, heißt es in der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der FDP-Abgeordneten Jennyfer Dutschke. Die zusammengefasste Anlage aus den bisherigen Standorten am Bargkoppelstieg und Bargkoppelweg im Rahlstedter Ortsteil Meiendorf soll die zu klein gewordene Zentrale Erstaufnahme (ZEA) in Harburg ersetzen. Erstmals soll neben der Registrierung der Flüchtlinge zugleich die ärztliche Eingangsuntersuchung an einem Ort stattfinden, in dem neuen Einreisezentren sollen im Gegensatz zum jetzigen System außerdem bereits die Asylverfahren eingeleitet werden. Insgesamt ist die Einrichtung für 2900 Flüchtlinge ausgelegt.

Die CDU hatte bereits die erste Verschiebung der Eröffnung kritisiert und dem Senat Unfähigkeit in der Frage vorgeworfen. Ursprünglich sollte das Einreisezentrum bereits im Dezember in Betrieb gehen. Der Zentrale Koordinierungsstab, der in Meinendorf als Bauherr fungiert, begründete die Probleme mit der vorhandenen Bausubstanz. Wenn das System der Erstaufnahme in Hamburg nun erst im Sommer umgestellt werden kann, drohen zusätzliche Probleme, da in der warmen Jahreszeit deutlich mehr ankommende Flüchtlinge zu erwarten sind. „Denkbar ist, dass die Standorte in Harburg und Rahlstedt für eine Übergangszeit parallel betrieben werden“, sagte die Sprecherin Kerstin Graupner.