Hamburg . Die Hamburger Hochschulen erhalten 3,1 Millionen Euro. Gefördert werden unter anderem Integrations- und Weiterbildungsprogramme

Es sind begehrte Fördermittel: Wie das Abendblatt vor Kurzem berichtete, hatten sich alle sechs staatlichen Hamburger Hochschulen sowie das Uniklinikum Eppendorf (UKE) um einen Teil der 3,1 Millionen Euro beworben, die die Wissenschaftsbehörde bereitstellen wird, um Flüchtlingen zu einem Studium zu verhelfen und um zur Internationalisierung der Hochschulen beizutragen. Nun ist klar, wohin das Geld fließen wird: 17 integrative Projekte seien bewilligt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Insgesamt waren 33 Anträge bei der Behörde eingegangen.

„Es gibt viele junge geflüchtete Menschen, die für ein Studium qualifiziert sind“, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne). Häufig fehlten aber Sprachkenntnisse oder passgenaue Angebote, um sie an einer Hochschule zu integrieren. „Mit diesem großen Paket an sehr unterschiedlichen Projekten können wir nun konkret Wege zum Studium ebnen.“

Diese Projekte werden gefördert

Bei dem Geld handelt es sich nicht um zusätzliche Mittel, sondern um Geld, das aus sogenannten Leistungsorientierten Mitteln (LOM) für die Hochschulen im Jahr 2014 an die Behörde zurückgeflossen ist. Zu einer Rückerstattung kommt es, wenn vereinbarte Leistungen nicht erbracht wurden.

Die Universität Hamburg bekommt Geld aus dem Fördertopf, um damit ihre Koordinations- und Beratungsstelle für studieninteressierte Flüchtlinge, eine Flüchtlingsbeauftragte und Deutschkurse zu bezahlen. Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften erhält Fördermittel für zwei Vorhaben, darunter das Projekt „International STARTplus“. Es soll Geflüchteten und internationalen Studierenden beim Start ins Studium helfen. Dazu gehören Tutorien und ein Buddy-Programm für Erstsemester.

Die Technische Universität Hamburg-Harburg war mit fünf Anträgen erfolgreich. Sie will mit dem Fördergeld unter anderem die Erstberatung und Tests für ausländische Studierende, ein Integrations- und Weiterbildungsprogramm für geflüchtete Ingenieure, Deutschkurse und den Ausbau von Lern- und Schulungsplätzen in der Bi­bliothek unterstützen. Die HafenCity Universität bekommt Geld für Sprachkurse. An der Hochschule für bildende Künste soll das Gebäude Finkenau 42 zu einem Zentrum mit dem Namen Artistic and Cultural Orientation (künstlerische und kulturelle Orientierung) entwickelt werden, das neben der Integration von Geflüchteten den interkulturellen Austausch unterstützen soll, heißt es.

Die Hochschule für Musik und Theater will mit ihrem Fördergeld ein Gasthörerprogramm für Flüchtlinge einrichten. Dazu gehört der Hauptfachunterricht an einem Musikinstrument.

Nicht direkt zum Ansatz des Sonderprogramms passt ein Projekt des UKE, das der Behörde aber trotzdem gut gefiel: Es sieht vor, dass Medizinstudierende in Zentralen Erstaufnahmen für Flüchtlinge helfen.