Hamburg. Das Parlament soll der Umbenennung des Hamburger Flughafens zustimmen. Im Februar sollen Details der Umsetzung geklärt werden.

Am späten Nachmittag des Donnerstags dürfte die Atmosphäre im Rathaus feierlich und vielleicht auch etwas wehmütig werden. Dann wird die Bürgerschaft, voraussichtlich mit großer Mehrheit, beschließen, dem im November verstorbenen Altkanzler Helmut Schmidt eine besondere Ehre zuteil werden zu lassen: Der Hamburger Flughafen soll nach ihm benannt werden.

Die Familie Schmidt sowie der Aufsichtsrat und die Gesellschafter des Flughafens, die Stadt Hamburg (51 Prozent) und der internationale Flughafeninvestor AviAlliance (49 Prozent), haben der Ehrung bereits zugestimmt. Formal müsste die Bürgerschaft darüber gar nicht abstimmen, aber „aufgrund der weitreichenden Bedeutung“ hat der Senat die Angelegenheit dem Parlament vorgelegt und erhofft sich so die „Bekundung des städtischen Einvernehmens“, wie es in der offiziellen Drucksache des Senats heißt.

IATA-Kürzel HAM soll erhalten bleiben

Daraus geht auch hervor, dass der Hamburg Airport, wie er bislang offiziell heißt, künftig nicht etwa Helmut-Schmidt-Flughafen oder Helmut-Schmidt-Airport heißen wird. In dem Fall müsste nämlich das internationale IATA-Kürzel HAM für den Flughafen geändert werden – und das wäre nicht nur ein großer bürokratischer Aufwand, sondern auch die Aufgabe einer in der Luftfahrtbranche seit Jahren bekannten Marke.

Stattdessen schlägt der Senat die Namen Flughafen Hamburg Helmut Schmidt oder Hamburg Airport Helmut Schmidt vor – in dem Fall bliebe das Kürzel HAM erhalten. Für diesen Weg gibt es etliche Vorbilder – etwa Flughafen Köln/Bonn Konrad Adenauer oder Flughafen München Franz Josef Strauß.

Komplett nach Staatsmännern benannt sind dagegen nur wenige Airports wie der Flughafen Paris Charles de Gaulle und der John F. Kennedy International Airport in New York, die auch konsequenterweise entsprechende IATA-Kürzel wie CDG (Paris) oder JFK (New York) haben.

Konzept für konkrete Umgestaltung im Februar

Über die konkrete Namensgebung und alle weiteren Fragen, etwa die Umgestaltung von Hinweisschildern im Stadtbild oder die Schriftzüge am Flughafen berät eine Arbeitsgruppe unter Federführung der Wirtschaftsbehörde. Dort sind auch der Flughafen selbst, AviAlliance und die Finanzbehörde vertreten. Voraussichtlich im Februar wird die Gruppe ein Konzept mit „umsetzbaren Maßnahmen zur Ehrung von Helmut Schmidt“ vorlegen, inklusive einer Kostenschätzung.

Helmut Schmidt war am 10. November im Alter von 96 Jahren gestorben. Dem Flughafen war er über Jahrzehnte eng verbunden. Von hier startete er zu Dutzenden Auslandsreisen, und hier landeten viele große Staatsgäste, die er als Kanzler und auch später noch in seinem Wohnhaus in Langenhorn empfing. Das Haus will die Helmut-und-Loki-Schmidt-Stiftung als eine Art Museum für die Öffentlichkeit zugänglich machen. An einem Konzept für diesen historischen Ort wird gearbeitet.