Hamburg. Stadt muss Versprechen zurücknehmen. Laut Sozialsenatorin Leonhard gibt es zu wenig Folgeunterkünfte. Neue Erstaufnahme in Rahlstedt.

Erstmals müssen Flüchtlinge wieder in Zelten unterkommen. „Seit Sonntag sind 23 Flüchtlinge in zwei Zelten an der Schnackenburgallee untergebracht, sagte Kerstin Graupner, Sprecherin des Zentralen Koordinierungsstabs Flüchtlinge, und ergänzte damit einen Beitrag des NDR.

Der hatte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) in diesem Zusammenhang damit zitiert, dass die Stadt es zurzeit nicht schaffen würde, die Folgeunterbringung so aufzubauen, wie man es sich vorgenommen habe. „Das hat zum einen mit Gerichtsverfahren zu tun, zum anderen mit praktischen Fragen“, so Leonhard. Deshalb seien mehr Menschen in den Erstaufnahmeeinrichtungen als geplant, und einige müssten nun wieder in Zelten leben. Eigentlich wurde diese Art der Unterbringung am 31. Dezember beendet.

Wie berichtet, hatte die Stadt im Winter eigentlich vor, von einer Unterbringung in Zelten zu verzichten. Derzeit kämen etwa 200 bis 300 Flüchtlinge täglich nach Hamburg, so Graupner. Wenn es keine Folgeunterbringungen gebe, dann habe das sofort Auswirkungen auf die Erstaufnahmen.

Die Unterbringung der Flüchtlinge in Zelten werde aber spätestens Ende dieser Woche wieder beendet. „Dann werden sie in feste Unterkünfte verlegt“, so Graup­er weiter. Zudem werden laufend Flüchtlinge nach einem Verteilungsschlüssel in andere Bundesländer verteilt. Außerdem können neue Erstaufnahmen belegt werden. Es wird etwa eine Einrichtung am Hellmesbergerweg in Rahlstedt eröffnet. In dem ehemaligen Praktiker-Baumarkt entsteht Platz für 600 Menschen.