Hamburg. Die Mitglieder werfen Bürgermeister Olaf Scholz vor, die Bürger in Entscheidungen zur Unterbringung nicht einzubeziehen.

Sieben Hamburger Bürgerinitiativen, die sich gegen den Bau von Großunterkünften für Flüchtlinge aussprechen, haben einen Dachverband gegründet. Die Bürger werfen Bürgermeister Olaf Scholz vor, sie in die Entscheidungen für die Unterbringung von Flüchtlingen in den vorgesehenen Gebieten nicht einzubeziehen.

Aufgrund der Blockadepolitik und der sich verschärfenden Tonlage aus dem Senat in Bezug auf die Flüchtlingsthematik sei der Dachverband „Initiativen für erfolgreiche Integration in Hamburg“ gegründet worden, teilten Vertreter der Vereine am Dienstag mit. Der Verband soll als Plattform für gemeinsame Aktionen dienen.

„Wir fordern nicht "Keine Flüchtlinge", wie uns oft von der Politik unterstellt wird, sondern erwarten und stehen für einen transparenten und nachhaltigen Umgang mit dem Thema – im Interesse der Flüchtlinge und der Bürger“, teilte der Vorsitzende der Initiative Lebenswertes Klein-Borstel. e.V., Olaf Peter, mit.

Der Verbandssprecher bezweifelt, dass sich der Senat von Großsiedlungen verabschiedet

Der Sprecher des neuen Dachverbandes, Klaus Schomacker, bezweifelt, dass sich der Senat vom Konzept der Großsiedlungen abwendet. Er gehe weiter davon aus, dass im Stadtteil Rissen 800 Wohneinheiten für rund 4000 Flüchtlinge angelegt werden, sagte Schomacker. Er vertritt die Initiative „VIN-Rissen - Vorrang für Integration und Nachhaltigkeit“.

Im südlichen Stadtteil Neugraben-Fischbek befürchten Anwohner, dass deutlich mehr als 3000 Flüchtlinge in geplante Folgeunterkünfte einziehen werden. Immense Kosten und die Folgen von fehlgeschlagener Integration würden das Gemeinwesen auf Jahrzehnte belasten, mahnte Björn Greve von der dortigen Initiative.

Des weiteren haben sich angeschlossen: Verein Lebenswertes Lemsahl-Mellingstedt e.V., Gemeinsam in Poppenbüttel, Ba-Lu Initiative für verbindliche Mindeststandards in Gemeinschaftsunterkünften in Bahrenfeld/Lurup und Hummelsbütteler Feldmark (in Gründung).