Hamburg . Polizeipräsident Ralf Meyer will eine eigene Dienststelle am LKA einrichten. Die Einbruchstechniken ändern sich immer wieder.
Die Soko „Castle“ könnte bereits im kommenden Jahr zu einer festen Dienststelle im Landeskriminalamt werden. „Die Ansätze der Soko sind richtig“, sagt Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. „Wir werden im Sommer Bilanz ziehen. Dann werde ich entscheiden, wie es weitergeht. Vor allem wenn man merkt, dass das Phänomen Einbruch nicht zeitlich begrenzt auftritt, kann die Organisation, mit der die Polizei dieses Delikt bekämpft, nicht temporär bleiben. Dann muss man den Mut haben, sie in der Alltagsorganisation des LKA einzubinden. Vor allem, wenn man zusätzlich feststellt, dass die Arbeit erfolgreich ist“, sagt Meyer. „Im Moment geht es gut los. Aktuell liegt die Aufklärungsquote der Soko ,Castle‘ bei mehr als 40 Prozent Wenn es so weitergeht, können sich die Erfolge sehen lassen.“
Vor allem sind es die „richtigen“ Täter, die aus dem Verkehr gezogen werden. Mitte November konnte in Volksdorf ein 35 Jahre alter Albaner festgenommen werden, dem 42 Taten zugeordnet wurden. In Heimfeld nahm das Mobile Einsatzkommando im Auftrag der Soko Einbrecher fest, die in einem Gewerbepark in ein Büro eingestiegen waren. Im Anschluss ging die Zahl der Einbrüche im südlichen Hamburg und im angrenzenden Umland merkbar zurück. „Wichtig für die Erfolge der Polizei ist auch die Unterstützung der Bürger“, sagt Meyer. „Wer verdächtige Beobachtungen macht, sollte auch im Zweifelsfall über 110 die Polizei rufen.“
Der beste Schutz gegen Einbrecher ist die richtige Sicherung. Denn bei gut 42 Prozent der in diesem Jahr verübten Taten blieb es beim Versuch. Diese Quote ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Anfang der 90er-Jahre lag die Zahl der Einbrüche, bei denen der Täter nicht in die Wohnung gelangten, bei unter 30 Prozent. Auch das ist ein Grund für den Anstieg der Zahlen. Denn in der Statistik sind sowohl die versuchten als auch die vollendeten Taten erfasst. Einbrüche werden selten gezielt in ein bestimmtes Haus oder eine bestimmte Wohnung verübt. Scheitert der Täter an der Sicherung, sucht er innerhalb kürzester Zeit meist in unmittelbarer Nähe eine neue Gelegenheit.
Kommentar: Der Albtraum Einbruch wird bleiben
Die Einbruchstechniken ändern sich immer wieder. „Die Fensterbohrer sind zurück“, sagt Bienek. Diese Täter nehmen einen Holzbohrer und bohren damit Löcher in den Rahmen, um anschließend durch die Öffnung das Fenster mithilfe eines Drahtes zu entriegeln. „Auch das Aufhebeln ist weiter verbreitet. Gegen beide Varianten gibt es verschiedene Sicherungen. Mittlerweile sogar welche für Fenster, die auf Kipp stehen“, sagt Oliver Bienek vom „Kri-Bie Schloss- und Sicherheitscenter“ in Harburg.
Neben den Fenstern sind auch die Kellerlichter und die Terrassentüren Ziel von Einbrechern. Auch hier gibt es spezielle Sicherungen. „Letztendlich kann man alle Zugänge zum Haus oder zur Wohnung sichern. Auch durch eine maßgeschneiderte Lösung“, sagt Bienek. „Unsere Erfahrung ist auch, dass die Einbrecher wieder vermehrt nachts kommen, wenn die Leute schlafen.“ Dann fühlten sie sich sicherer und lassen viele Dinge offen im Haus liegen, die sie sonst weggeschlossen hätten. „Das ist natürlich besonders unangenehm für die Betroffenen“, sagt Bienek.
„Bei uns kann man sich Beratungsstelle in der Caffamacherreihe unabhängig und kostenfrei informieren“, sagt Jörg Schröder von der Polizeipressestelle. „Dort gibt es auch Tipps zur Alarm- und Videotechnik. Termine können unter 040-4286-707 77 vereinbart werden.