Hamburg . Nach dem Aus für die kontrollierte Hasch-Freigabe kämpfen Politiker parteiübergreifend weiter. Darunter auch Grünen-Chefin Anna Gallina.

Erst Anfang November war der Modellversuch zur kontrollierten Cannabis-Abgabe in Hamburg beerdigt worden. Aber einige Politiker wollen sich damit offenbar nicht abfinden. Sie schlossen sich jetzt dem Cannabis Social Club Hamburg e.V. (CSC-HH) an. Darunter auch prominente Grünen-Vertreter, wie Landeschefin Anna Gallina und einer ihrer Stellvertreter, Michael Gwosdz.

Das ist ein bisschen verwunderlich, weil die Grünen gemeinsam mit Koalitionspartner SPD das Projekt abgeblasen hatten. Der Grund: Die Chancen, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) der kontrollierten Hasch-Freigabe zustimmen werde, sei zu gering.

„Ob erlaubt oder verboten, gekifft wird immer. Prohibition hat noch nie funktioniert“, begründet Anna Gallina jetzt ihren Schritt. Die Grünen wollten ein Modellprojekt für die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene, um diese gesellschaftliche Realität in geordnete Bahnen zu lenken, die Suchtprävention zu verbessern, Gesundheitsschäden zu minimieren und den Jugendschutz zu verbessern. „Das ist im ersten Anlauf noch nicht geglückt. Wir bleiben dran, weil wir wissen, dass neue Wege in Sachen Cannabis-Legalisierung überfällig sind", sagt die Grünen-Chefin.

Prominente Vertreter anderer Parteien sehen das ähnlich. Thomas Michel und Martin Siebert-Schütz von der Piratenpartei sowie die beiden Linken-Politikerinnen Kersten Artus und Deniz Celik wollen ebenfalls ein Zeichen setzen und sind der „Koalition der Kiffer“, wie die „taz“ den Cannabis Social Club nennt, beigetreten.

„Dies stärkt unser überparteiliches Engagement für eine liberale und vernunftorientierte Drogenpolitik in Hamburg und für eine Legalisierung und Regulierung von Cannabis“, freute sich der Vereinsvorsitzende Andreas Gerhold.