Trotz Terror und nicht warmem Wetters zieht es die Menschen auf die Märkte. Nur die Verkäufer eines Getränks haben Probleme.
Die Weihnachtsmärkte im Norden sind nach mancherorts verhaltenem Start in Schwung gekommen. Vor dem Endspurt bis Weihnachten äußerten sich Sprecher der Märkte und des Marketings in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zuversichtlich, dass die Bilanz am Ende wieder stimmen wird. Selbst die wenig weihnachtlichen, dafür milden Temperaturen haben das Geschäft beflügelt, wenn auch nicht allerorts den Glühwein-Absatz.
In Hamburg herrscht „eine tolle Stimmung“
So habe der historische Roncalli-Weihnachtsmarkt auf dem Hamburger Rathausmarkt anfangs etwas Anlaufzeit benötigt, „aber jetzt brummt das Geschäft“, berichtete Sprecherin Heide Mombächer. In der ersten Woche seien weniger Besucher gekommen als im Vorjahr. „Die Terroranschläge von Paris waren noch in den Köpfen“, vermutet sie. Außerdem gab es am 23. November wegen der Trauerfeier für Altbundeskanzler Helmut Schmidt nachmittags nur einen stillen Beginn.
Die Händler seien mit ihren Umsätzen durchaus zufrieden, berichtete Mombächer. „Die Besucher bleiben länger an den Ständen und kaufen entspannt ein.“ Da helfe das milde Wetter mit. „Die Menschen frieren beim Gucken und Bummeln nicht. Es ist eine tolle Stimmung“.
Höchstens die Glühwein-Stände machten etwas weniger Umsatz. Schmuck und handwerkliche Produkte seien gefragt. „Abgerechnet wird aber immer erst am Ende.“ Auf dem Rathausmarkt schwebt „Santa Claus“ am 23. Dezember letztmals für dieses Jahr über die Besucher hinweg.
Lübeck bekommt viel Besuch aus Skandinavien
In der selbsternannten „Weihnachtsstadt des Nordens“ haben Schausteller und Markthändler nach gut zwei Wochen eine positive Zwischenbilanz gezogen. „Das erste Wochenende war wegen Dauerregens etwas verhalten, doch am zweiten Wochenende mit milden Temperaturen lief alles wieder gut“, sagte Doris Schütz vom Lübeck und Travemünde Marketing (LTM). Die Hotels seien bis zum dritten Advent weitgehend ausgebucht gewesen. „Wir haben traditionell viele Besucher aus Skandinavien, aber auch Tagesgäste aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern.“
Beim Geschäft auf den Märkten drücken milde Temperaturen jedoch auf den Glühweinumsatz. „Die Gastronomiestände haben bislang etwa zehn Prozent weniger Glühwein verkauft als im Vorjahr, dafür gingen kalte Getränke etwas besser als sonst“, sagte die LTM-Sprecherin.
Die Besucherzahlen auf einer Kindereisbahn im „Weihnachtswunderland“ seien dagegen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Die meisten der zehn Lübecker Weihnachtsmärkte sind bis zum 30. Dezember geöffnet. Zum beendeten Kunsthandwerkermarkt im Heiligen-Geist-Hospital kamen nach Angaben der Veranstalter an elf Tagen mehr als 40.000 Besucher. Die LTM erwartet auf den Weihnachtsmärkten bis zu zwei Millionen Besucher.
Weihnachtsmarkt in Heide lockt mit einer Eisbahn
In Heide ist die Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt trotz ungemütlichen Wetters „extrem gut“, wie die Veranstalter berichteten. Die 33 Stände plus Eisbahn, die ein knappes Drittel des Marktplatzes belegt, sind gut besucht: „Die Menschen genießen die Weihnachtsmarktstimmung“, sagte die Sprecherin der Stadt, Maren Hopmann.
Dazu gehöre auch der Glühwein. Die Eisbahn könne trotz Regens genutzt werden. „Nur wenn zusätzlich starker Wind bläst, haben die Kühlaggregate keine Chance mehr, dann beginnt es zu tauen.“