Jersbek/Reinbek. Auf den Weihnachtsmärkten in Basthorst, Tremsbüttel und Reinbek war am Wochenende viel los. Ein Stimmungsbild unter den Besuchern.
Es sind nicht mal mehr drei Wochen, dann ist Heiligabend. Aber noch genug Zeit, um Geschenke zu kaufen. 274 Euro investieren die Deutschen laut einer Analyse des Marktforschungsinstituts GfK in diesem Jahr, um ihren Lieben eine Freude zu bereiten. Bücher, Spielwaren und Bekleidung werden am häufigsten erworben. Immer mehr auch werden Präsente über das gekauft. Schon 51 Prozent der Deutschen besorgen sich mindestens ein Geschenk online. Aber gibt es noch Zeitgenossen, die sich auf einem der zahlreichen Weihnachtsmärkte in Stormarn danach umsehen? Das Abendblatt hat sich bei Marktbesuchern auf Gut Basthorst, in Jersbek und Reinbek umgehört.
Renate und Bernd Döhring aus Glinde waren am Wochenende auf dem Weihnachtsmarkt in Reinbek. „Wir wollen hier etwas für unsere drei Enkelkinder kaufen“, sagt Renate Döhring. „Geschenke im Internet haben wir aber auch bestellt. Das ist einfach praktisch.“ An dem Reinbeker Weihnachtsmarkt gefalle der 65-Jährigen vor allem das Schloss-Ambiente. „Es ist wirklich toll hier“, sagt Bernd Döhring. „Wir sind jedes Jahr hier.“
Viele Gäste kommen auch von weiter weg angereist
Auch Martina Schön ist nach Reinbek gekommen, um Geschenke zu kaufen. Etwas gefunden habe sie allerdings noch nicht. „Vielleicht nehme ich das hier mit“, sagt sie und zeigt auf eine Weihnachtsdekoration aus Holz. „Diese kunsthandwerklichen Dinge mag ich echt gern.“ So geht es vielen Besuchern des Reinbeker Weihnachtsmarktes – die Stände der Handwerker sind gut besucht. Um etwas zu ergattern, bedarf es daher manchmal einer besonderen Taktik. „Am besten man kommt an einem Sonnabend“, sagt Sabine Selent, die in Barsbüttel wohnt und mit Verwandten den Weihnachtsmarkt besucht. „Da ist es noch nicht ganz so voll und die Auswahl ist größer.“
Eine große Auswahl gibt es auch eine halbe Autostunde entfernt auf dem Weihnachtsmarkt auf Gut Basthorst. Trotz des Sturmes ist dieser Markt am Sonnabend gut besucht. Alexandra Hintze ist zusammen mit ihrer Freundin, der englischen Sängerin Anne Clark, und ihren Kindern Lennart und Charlotta hier. „Anne ist zum ersten Mal hier“, sagt Hintze. „Ich bin großer Fan ihrer Musik, dadurch haben wir uns vor Jahren kennengelernt.“ Zurzeit ist Clark auf Europatournee, tritt bald in Hamburg auf. Und wie gefällt es der Londonerin auf Gut Basthorst? „Ich liebe es“, sagt sie. „Es gibt hier wirklich schöne Dinge.“ Fündig ist bisher aber nur Alexandra Hintze geworden: „Manchmal bestelle ich auch online Geschenke, aber hier habe ich zwei schöne Marionetten für meine Kinder gekauft“, sagt die Hamburgerin und lächelt dabei.“
Trubel herrschte auch auf dem Weihnachtsmarkt am und im Schloss Tremsbüttel, wo am Wochenende Aussteller ihre Waren anboten. Reichlich Gelegenheit also zum Geschenkekauf. Doch daran war nicht jeder interessiert. „Ich kaufe nur sehr selten auf einem Weihnachtsmarkt ein“, sagt etwa Eberhard Schulz. Der 63-Jährige ist aus Geesthacht mit seiner Frau Angelika und seinen Freunden Norgard und Kurt Ziebell nach Tremsbüttel gekommen. „Meistens kauft man hier doch nur Stehrümchen.“ Was er damit meint? Dinge, die schon kurz nach dem Erwerb in Kisten landen und einstauben, sagt Eberhard Schulz. Das sieht Norgard Ziebell ganz anders: „Ich finde hier immer schöne Geschenke“, sagt sie im Unterschied zu ihrem Mann. „Ich kaufe alles über das Internet“, sagt er. Doch zumindest in einem sind sich die Freunde einig: „Ein Glühwein gehört zu jedem Marktbesuch einfach dazu“, weiß Angelika Schulz und stößt mit ihren Freunden an.
„Wir kaufen unsere Geschenke eigentlich gar nicht im Internet“, sagt Bärbel Petterson, 52, die mit ihrer Tochter nach Tremsbüttel gekommen ist. „Da sind wir wohl die Außnahme.“ Auf einem Weihnachtsmarkt könne man immer nette Dinge finden, ergänzt Tochter Nadine Petterson. Deswegen seien die Frauen auch hierher gekommen. „Und um zu naschen“, sagt die 32-Jährige Ammersbekerin.
Zurück nach Reinbek: Ehepaar Döhring ist inzwischen fündig geworden. „Wir haben für unsere Enkel jeweils ein Buch gekauft“, sagt Renate Döhring. Geblieben sei es dabei nicht. Wenig später habe sich das Ehepaar noch zehn Lose gekauft. Und gewonnen. „Der Preis waren drei Buchpakete“, sagt Bernd Döhring und lacht. „Zu lesen haben wir jetzt wirklich genug.“