Hamburg. Das Startup „Findeling“ funktioniert wie ein interaktives Schaufenster. Schon 300 Hamburger Läden präsentieren sich in der Umsonst-App.
Klar, kann man sich auf’s Sofa setzen und alle Weihnachtsgeschenke im Internet bestellen. Aber macht das Spaß? Man kann auch durch die Straßen laufen, auf der Suche nach interessanten kleinen Läden, die besondere und originelle Dinge im Angebot haben. Das kann auch ziemlich mühsam sein.
„Warum nicht analog und digital verbinden?“, dachten sich die Hamburger Florian Schneider (27) und Katharina Walter (25) und haben eine Art „Anti-Shopping-Mall-App“ entwickelt. Findeling - Finde deine Lieblingsläden funktioniert wie ein interaktives Schaufenster, in dem kleine Geschäfte in der Nachbarschaft sich präsentieren können.
Schon 300 Läden vertreten
„Die Resonanz ist gut“, sagt Katharina Walter. So gut, dass die Wirtschaftspsychologin und der Wirtschaftsinformatiker aus dem Studienprojekt einen Vollzeitjob gemacht haben. Im Februar 2015 ging Findeling an den Start. Seit Juni ist die kostenlose Plattform online, als App und auch in der Desktop-Version. Inzwischen finden sich dort etwa 300 inhabergeführte Hamburger Geschäfte – vom veganen Supermarkt über die Upcycling-Manufaktur bis zu Deutschlands einziger Keks-Designerin.
„Die App ist auch ein Beitrag, Hamburgs Ladenvielfalt zu erhalten“, sagt Walter. Denn nicht nur die Hanseaten finden per Mausklick zu ihrem Lieblingsladen, auch Hamburg-Besuchern hilft sie, abseits der Innenstadt Geheimtipps zu entdecken.
Unternehmen laden ihre Neuigkeiten selbst hoch
Das Prinzip ist einfach. Die Ladenbesitzer zahlen einmalig eine Aufnahmegebühr von 49 Euro. „Danach können sie so viel veröffentlichen, wie sie möchten“, sagt Startup-Gründerin Walter. Fotos und Texte über Angebote oder Neuigkeiten werden so laufend erneuert. Dabei haben die Benutzer die Möglichkeit, nicht nur gezielt nach Produkten, Marken oder Branchen zu suchen, sondern nach dem Prinzip von Facebook oder Instagram auch ihren Lieblingsläden zu folgen.
Inzwischen arbeiten sieben Mitarbeiter im Findeling-Team. Derzeit bereiten sie eine erweiterte Version vor. Das Premiummodell, das dann auch Geld kosten wird, soll unter anderem eine Reservierungsfunktion anbieten.