Hamburg. Nach dem Gedenken war es für die Abgeordneten der Bürgerschaft nicht leicht, in den üblichen Schlagabtausch zurückzufinden.
Während vor dem Rathaus die Schlange der Hamburger, die sich in das Kondolenzbuch für Helmut Schmidt eintragen wollen, immer länger wird, erheben sich die 121 Abgeordneten der Bürgerschaft im Plenarsaal zu einer Schweigeminute zu Ehren des verstorbenen Bundeskanzlers. „Wir verneigen uns vor dem Lebenswerk von Helmut Schmidt“, sagt Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) in einer kurzen Gedenkrede.
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Veit erinnert an Schmidts Amtszeit als „tatkräftiger Polizeisenator, der bei der verheerenden Sturmflut 1962 lebensrettende Hilfe für unzählige Menschen ermöglichte“. Auch später während seiner Zeit als Bundesminister und danach als Bundeskanzler in Bonn „haben wir ihn dafür bewundert, wie er die Geschicke unseres Landes lenkte und Großes für die Menschen in Deutschland erreichte“. Jedes Amt habe Schmidt „mit Klugheit, preußischer Disziplin, unaufgeregt und mit klarem Ziel vor den Augen, eine Aufgabe zum Erfolg zu führen“, ausgeübt.
Schmidt sei „norddeutsch und anständig“ gewesen und habe sein Handeln „immer an moralischen Maßstäben gemessen“, so Veit. „Er hatte auch Ecken und Kanten und scheute sich nie, dies auch zu zeigen.“ Seine „Geradlinigkeit und Kompetenz“ habe ihm über die Parteigrenzen national und international viel Anerkennung gebracht. „Hamburg verliert einen bis ins hohe Alter engagierten Fürsprecher und überaus erfolgreichen Förderer“, betont die Präsidentin.
Nach diesem Gedenken ist es für die Abgeordneten nicht leicht, in den üblichen parlamentarischen Schlagabtausch zurückzufinden. Mehrere Parlamentarier erinnern zu Beginn ihrer Reden noch einmal an den Hamburger Ehrenbürger, der selbst nie Mitglied der Bürgerschaft war.