Hamburg. Die Hamburger Sängerin Saskia Leppin wehrt sich gegen Kritik an ihrem Lied. Aber wer Musik veröffentlicht, muss mit Reaktionen rechnen.

Was reimt sich auf Sternenzelt? Welt. Was reimt sich auf Olympia? Ja, na klar. Vier Akkorde dazu, fertig ist der Hit. Dachte sich die 30-jährige Hamburgerin Saskia Leppin und stellte ihre Olympia-Hymne – eine Meisterleistung in Sachen Aufwand und Ertrag – ins Netz.

Doch irgendwie lief es dann ganz anders, als sie sich es wohl erhofft hatte. Denn für die Netzgemeinde war irgendwie nicht so "sonnenklar", dass sie ihre fast rührend schlichte Poesie so richtig "wunderbar" findet.

Im Gegenteil: Der Mediendienst "Meedia" spricht von "schlimmer Dorfdisko", die Hamburger Morgenpost vom "Peinlich-Song" und von einigen Facebookern wird sie inzwischen sogar als "Geheimwaffe der Olympia-Gegner" gehandelt.

Am strahlend blauen Himmel der Chansonnière sind jedenfalls ein paar kleine graue Wolken aufgezogen. Ausgerechnet ihr Lied soll jetzt den Olympia-Gegnern Aufwind geben? Das will sie nicht auf sich sitzen lassen und wehrt sich auf Facebook: Eine steife Brise könne sie als Norddeutsche ab, aber als "peinlich" will sie ihren Song nicht beschimpfen lassen.

Außerdem sei der "Feuer-und-Flamme"-Song ja keinesfalls das offizielle Olympia-Lied, sei weder von der Stadt in Auftrag gegeben noch bezahlt worden. Mit welcher Legitimation stellt man also irgendwelche Ansprüche an das Lied? Vielleicht, weil ein Song, der ins Netz gestellt wird, eben auch an dem gemessen wird, was technisch, musikalisch und poetisch in der Branche so möglich ist. Und wer den Titel "Helene Fischer von Bergedorf" nicht ablehnt, der muss sich wohl auch an "la Fischer" messen lassen. Und Konstruktionen wie "Atemlos, einfach raus, Deine Augen ziehen mich aus", schreiben sich eben nicht von selbst. Also: Kopf hoch, Saskia! It's a long road to Helene!