Hamburg. Jessica Oeser wechselt wieder zurück in den Richterdienst. Wer jetzt die Leitung der Justizvollzugsanstalt übernimmt, ist noch offen.
Nach dreieinhalb Jahren als Leiterin der Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand wechselt Jessica Oeser wieder zurück in den Richterdienst. Zum 1. Februar wird die 41-Jährige zum Amtsgericht Mitte gehen. Gerüchte, die Juristin gebe ihren Posten in Hahnöfersand auf, weil es Differenzen mit Justizsenator Till Steffen (Grüne) gebe, wurden von der Justizbehörde zurückgewiesen.
„Eine Abordnung eines Richters oder Staatsanwalts beispielweise als Leiter einer Justizvollzugsanstalt endet in der Regel nach drei Jahren, in seltenen Fällen dauert dies vier Jahre“, sagte die Sprecherin der Behörde, Marion Klabunde, dem Abendblatt. „Das ist ein ganz normaler Vorgang.“ Oeser selber wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern. Jessica Oeser war im Jahr 2005 in den höheren Justizdienst eingetreten, hatte unter anderem die Leitung der Jugendarrestanstalt Hamburg inne und war vor ihrem Wechsel nach Hahnöfersand Richterin am Amtsgericht Harburg.
Wer jetzt die Leitung der JVA Hahnöfersand übernimmt, steht noch nicht fest. Unter dem Dach dieser JVA ist neben dem Frauenvollzug und dem Jugendarrest insbesondere der Jugendvollzug angesiedelt. Wiederholt wurde darüber spekuliert, ob diese JVA geschlossen und die jungen Insassen beispielsweise in Schleswig-Holstein untergebracht werden könnten. Dazu Justizsprecherin Klabunde: „Wir möchten den Justizvollzug verdichten. Dazu werden verschiedenste Möglichkeiten geprüft. Eine Entscheidung steht noch nicht an.“ Gerade am gestrigen Mittwoch war Senator Steffen in der Justizvollzugsanstalt Neumünster, um sich dort den Jugendvollzug anzusehen und zu erfahren, welche Ausbildungsangebote es dort gibt.