Hamburg. Nach aktuellen Berechnungen leben 2018 fast 15.000 Menschen ohne Wohnung in der Hansestadt. Es fehlt bezahlbarer Wohnraum.
Die Zahl der Wohnungslosen wird in den nächsten Jahren deutlich steigen. Das geht aus einer aktuellen Prognose der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) hervor. Auch in Hamburg ist mit einem deutlichen Zuwachs zu rechnen. „Aktuell gehen wir in Hamburg von etwa 9000 Wohnungslosen aus“, sagt Gabi Brasch aus dem Vorstand der Diakonie Hamburg. Nach ihren Angaben ist für 2018 mit mindestens 14.400 Menschen ohne Wohnung in der Hansestadt zu rechnen, wenn man die BAGW-Prognose zu Grunde legt. Diese Schätzung sei sogar konservativ, weil Metropolen stärker von Wohnungslosigkeit betroffen sind als der Bundesschnitt.
Nach den Berechnungen der Bundesarbeitsgemeinschaft, die unterschiedliche Parameter in ihrer Prognose berücksichtigt, wird die Zahl der Wohnungslosen bundesweit von 335.000 im vergangenen Jahr auf 536.000 im Jahr 2018 steigen. Das entspricht einem Zuwachs von 60 Prozent. Grund seien der weiter schrumpfende Bestand an Sozialwohnungen – seit 2002 ein Minus von einer Million – und zu wenige bezahlbare Ein- bis Dreizimmerwohnungen. Aktuell fehlten mindestens 2,7 Millionen Kleinwohnungen. Auch die steigenden Zuwandererzahlen schlagen sich in der Prognose nieder.
Gabi Brasch von der Hamburger Diakonie forderte ein Gesamtkonzept zur Bekämpfung der Wohnungsnot, dass sowohl Flüchtlinge als auch Wohnungslose einbezieht.