Hamburg. Am Freitag stellt die HSH Nordbank die Zahlen für das erste Halbjahr vor. Medien berichten von einem neuen Rettungspaket.

Die HSH Nordbank veröffentlicht an diesem Freitag ihre Geschäftszahlen für die ersten sechs Monate des Jahres. Gleichzeitig berichtet der NDR über ein von Hamburg und Schleswig-Holstein möglicherweise geplantes Rettungspaket für die angeschlagene Bank. Denn nach wie vor drücken erhebliche Altlasten die Bank.

Grundlage soll ein Gutachten der Wirtschaftsberatung Bain & Company, das nach Abendblatt-Informationen bereits aus dem Mai stammt. Darin ließen die Länder berechnen, was sie die Unterstützung der HSH Nordbank kosten könnte. Die Gutachter schreiben, dass die Länder der EU-Kommission "als gemeinsam mit der Bank entwickeltes Zielmodell" vorgeschlagen habe, der HSH Nordbank faule Schiffskredite abzukaufen. „Nichts zu tun, ist keine Option, die das Vermögensinteresse der Länder wahrt“, zitiert der Sender aus dem vertraulichen Papier. Die Experten der Wirtschaftsberatung rechnen dabei je nach Variante mit Kosten zwischen drei und 14 Milliarden Euro für die Länder.

Laufendes Beihilfeverfahren mit der EU

Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein würden deshalb gern die Bank neu strukturieren und beraten darüber im Rahmen eines Beihilfeverfahrens mit der EU. Gegenwärtig ersetzt eine hochkomplexe und wenig transparente Verlustgarantie der Länder in Höhe von zehn Milliarden Euro bei der HSH Nordbank zum Teil das Eigenkapital. Das ist teuer für die Bank und wird auch am Kapitalmarkt nicht honoriert.

Eine Neuordnung könnte zum Beispiel bedeuten, dass die Altlasten der HSH Nordbank ausgelagert und von den Ländern übernommen werden, die dafür dann keine Garantien für die Bank mehr leisten. Die Details einer möglichen Lösung werden seit Monaten hinter verschlossenen Türen erarbeitet. Für die Steuerzahler könnte es teuer werden.

Im ersten Quartal hatte die Bank einen Vorsteuergewinn von 234 Millionen Euro ausgewiesen und einen Konzernüberschuss von 206 Millionen Euro. Die HSH Nordbank hat angekündigt, auch im Gesamtjahr 2015 schwarze Zahlen zu schreiben. Die operativen Ergebnisse in den Bereichen Immobilien, Energie und Infrastruktur und in der Schiffsfinanzierung seien gestiegen, hieß es im Mai nach drei Geschäftsmonaten. Die Bank habe ihre Kosten im Griff.