Eimsbüttel. Die Fehler des in die Kritik geratenen Projekts am Harvestehuder Weg sollen im Herbst korrigiert werden.

Nach teils starker Kritik an der neuen Hamburger Fahrradstraße auf dem Harvestehuder Weg sollen im Oktober notwendige bauliche Änderungen vorgenommen werden. Dabei geht die Verkehrsbehörde auf zwei der größten Kritikpunkte ein: Zum einen sollen die Parkplätze auf der Fahrbahn wieder verschwinden, zum anderen soll der alte Radweg im Alsterpark weitgehend erhalten bleiben. Seinen Verbleib hatten viele Eltern und andere Nutzer gefordert.

Als Reaktion auf die zahlreichen Misstöne hatte die Behörde ein Verkehrsgutachten erstellen lassen, wonach zwar der Radverkehr mit dem Umbau zur Fahrradstraße zugenommen habe (Juni 2014: 4400 Fahrräder, Juni 2015: 6100 Fahrräder), aber die Akzeptanz der Autofahrer gering sei. Sie führen zu schnell, es gebe Konflikte mit Radfahrern. Auch das Parken auf der Straße sei ein Problem: Radfahrer müssten Slalom fahren, für Kinder sei das Radeln deshalb zu gefährlich. Zudem sei die Verkehrsführung auf die neue Fahrradstraße für Radler unklar.

Das weitere Vorgehen der Behörde sieht nun in erster Linie vor, am Referenzprojekt Fahrradstraße festzuhalten, dabei den Autoverkehr aber nicht auszuschließen. Vielmehr wurden kurzfristig Tempo-30-Schilder aufgestellt, die Polizei kontrollierte regelmäßig die Geschwindigkeit. Gegebenenfalls soll später auch die Ampelschaltung am benachbarten Mittelweg optimiert werden. Denn laut Gutachten halte sich vor allem der motorisierte Ausweich- und Durchgangsverkehr (60 Prozent) nicht an das Tempo.

Im Oktober soll der Radverkehr so geradlinig wie möglich, die Einfahrt noch einfacher gestaltet werden. Das heißt: Unnötige Fahrbahnverengungen verschwinden. Denn aus dem Gutachten geht hervor, dass die häufigsten Konflikte aus dem Überholen von Radfahrern mit zu geringem Abstand und der Missachtung des Vorrangs resultierten. Die vorgesehene Neuordnung des Parkens werde mit neuen Markierungen erreicht. Deshalb entstünden nur Kosten von 1000 bis 5000 Euro.

Am Donnerstag wurden die Ergebnisse und Handlungsansätze dem Eimsbütteler Hauptausschuss vorgestellt. Am 2. Oktober soll es eine öffentliche Präsentation geben.