Wer in ein rechtsextremes Umfeld geraten ist und nun aussteigen will, muss das nicht alleine schaffen. Eine neue Beratung hilft.
Hamburg. Der Ausstieg aus der rechten Szene ist schwer, kaum allein zu schaffen. Um Menschen, die sich von Rechtsradikalen distanzieren wollen, dabei zu unterstützen, hat Hamburg nun das Beratungsangebot „Kurswechsel“ ins Leben gerufen. Es sei für Menschen mit rechter Orientierung und ihre Angehörigen, aber auch für Fachkräfte und Multiplikatoren der sozialen- und Jugendarbeit eingerichtet worden. Das teilten die Sozialbehörde und das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) in Hamburg mit. Ziel sei es, "distanzierungs- und ausstiegswillige Menschen in ihrem sozialen Umfeld angemessen zu begleiten". Die Beratung ist vertraulich und kostenlos unter der Telefonnummer 0800 56 57 80 05 6 oder per Mail an info@kurswechsel-hamburg.de zu erreichen. Im Internet ist das Angebot hier zu finden.
Das Projekt „Kurswechsel - Ausstiegsarbeit Rechts“ wird mit jährlich 105.000 Euro im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ vom Bund sowie der Sozialbehörde gefördert. Außerdem bietet Hamburg mit seinen Nachbarländern ein Ausstiegsangebot für rechtsextreme Kader und Funktionäre an.
Das 1974 gegründete CJD mit nach eigenen Angaben 8.000 Mitarbeitern betreibt in Deutschland Einrichtungen in rund 150 Orten. Es engagiert sich unter anderem in der Berufsbildung, Behindertenförderung sowie der Kinder- und Jugendhilfe.