Hamburg. Der Band wird Nähe zur Rechten Szene unterstellt. Mehr als 8000 Menschen fordern Absage des Konzerts. Hamburg.de nimmt Eintrag von der Seite.
Rund 8.400 Menschen fordern in einer Online-Petition, dass das für 23. April geplante Konzert der umstrittenen Band Frei.Wild in der O2-Arena abgesagt wird. Der Südtiroler Band wird eine Nähe zur rechten Szene unterstellt. Bereits 2013 wurde Frei.Wild nach Protesten von der Nominierungsliste für den Deutschen Musikpreis gestrichen worden. Die Band, die derzeit mit "Opposition" auf Platz 1 der deutschen Album-Charts ist, hat extremistische Tendenzen wiederholt bestritten.
Die Forderung nach einer Absage des Konzerts wird von der Linksfraktion der Hamburger Bürgerschaft unterstützt. „Wenn Frei.Wild auf der Bühne der O2 Arena tatsächlich ihr gefährliches Spiel als Propagandavehikel ultranationalistischer Heimatideologie spielen, dann fällt das auch auf den Konzertveranstalter zurück“, so Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion. „Es ist schon sehr bedenklich, dass die O2 World sich bisher einer kritischen Auseinandersetzung mit den KritikerInnen verweigert. Ganz besonders in Zeiten wie heute, wo immer mehr rechtspopulistische Dämme brechen und rechtsradikale Gewalt drastisch zunimmt.“
Mit einer Schriftlichen Kleinen Anfrage will die Fraktion Näheres zu den Umständen des Konzerts erfahren, unter anderem zur Frage, warum das Konzert auf der offiziellen Homepage der Stadt, www.hamburg.de, beworben wird.
Bei der O2 Arena nachgefragt, heißt es: "Nach den Erfahrungen rund um den ersten Auftritt der Band Frei.Wild in unserer Arena im November 2012 und aufgrund der Aussagen aller aktuell befragten Personen im Bandumfeld sahen wir keinen Grund, nicht erneut ein Konzert der Band bei uns stattfinden zu lassen."
"Wir haben uns auch dieses Mal intensiv und ernsthaft mit der Band auseinandergesetzt. Dazu gehörten Gespräche mit dem Management und dem Tour-Veranstalter. Hierbei wurde uns bestätigt, dass die Band nicht nur in aller Öffentlichkeit Stellung gegen Rechts und Neonazis nimmt, sondern sich auch für verschiedene soziale Projekte einsetzt. Es sei betont, dass sich die O2 World Hamburg und ihre Mitarbeiter aufs Schärfste von rechtsextremer Meinungsmache und nationalsozialistischer Gesinnung distanzieren", heißt es in der Erklärung weiter.
Auch bei Hamburg.de hat man sich inzwischen mit dem Fall beschäftigt. Wie ein Sprecher mitteilte, seien die Veranstaltungsdaten automatisch importiert worden. Nachdem man von der Anfrage erfahren habe, habe man den Fall geprüft und diskutiert. Ergebnis: Der Veranstaltungshinweis ist von der Seite verschwunden. (cia)