Hamburg . Hamburgs Olympia-Bewerbung wird klarer: Eine Klimaabgabe ist geplant. Vom Bund erhält die Hansestadt zunächst zehn Millionen Euro.

Das Projekt Olympische Spiele in Deutschland schreitet voran. Am Mittwoch wurde die Finanzierung der Bewerbung um Spiele 2024 in Hamburg deutlicher. Die Hansestadt präzisierte darüber hinaus ökologische Aspekte, die sie bei der Austragung des Großereignisses forcieren will. Eine Übersicht:

Finanzen

Der Bund steuert zur deutschen Olympia-Bewerbung in Hamburg vorerst zehn Millionen Euro bei. „Nach heutigem Stand“ sei diese Summe vorgesehen, weiteren Bedarf sehe man derzeit nicht, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin zu einem Bericht der Zeitung „Die Welt“. Die geplanten Finanzmittel von insgesamt 50 Millionen Euro werden nach Angaben von Sport-Staatsrat Christoph Holstein ausreichen. „Es wird kein Geld fehlen“, sagte er.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte laut Innenressort für die Bewerbung im laufenden Jahr zehn Millionen Euro im Nachtragshaushalt freigegeben - und bei Bedarf für 2016 und 2017 Mittel von insgesamt 20 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Bundesregierung will diesen Spielraum zunächst nicht ausschöpfen. Zur Begründung erklärte der Sprecher, das Innen- und das Finanz-Ressort seien der Auffassung, dass diese Bundesmittel „vor dem Hintergrund der getroffenen Vereinbarungen zwischen den Gesellschaftern absolut ausreichend sind, um eine erfolgreiche deutsche Bewerbung durchzuführen“.

Diese Angaben des Bundes bezeichnete der Sport-Staatsrat als nicht überraschend. Er verwies auf die geplante Verteilung der Mittel. Danach soll die Hälfte durch private Sponsoren vor allem der Wirtschaft erbracht werden. Weitere 25 Millionen Euro entfielen ursprünglich auf die Stadt, die nach Gründung der Bewerbungsgesellschaft die Summe mit dem Bund teilt.

Der Hamburger Senat hat bis zu 15 Millionen Euro bei der Bürgerschaft beantragt, 10 Millionen Euro bleiben ergo für den Bund. Die Zuzahlungen orientierten sich an den Geschäftsanteilen in der Bewerbungsgesellschaft, erklärte das Ministerium. Hamburg hält 26 Prozent, der Bund 18 Prozent.

Nachhaltigkeit

„Wir wollen zeigen, dass die Nachhaltigkeit - ökologisch, sozial und wirtschaftlich - den entscheidenden Ausschlag geben kann für Hamburgs Erfolg“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan. Die Bürger entscheiden am 29. November endgültig, ob sich die Hansestadt für Olympische Spiele 2024 bewerben wird. Die internationale Entscheidung über die Ausrichter-Stadt fällt im Sommer 2017 durch das Internationale Olympische Komitee.

Umweltschutz

Die Hamburger Olympia-Konzept sieht klimaneutrale Spiele vor. Um dies angesichts Hunderttausender Gäste und entsprechender Verkehrsbelastungen zu erreichen, erwägt die Stadt eine Klimaabgabe. Außerdem soll die Innenstadt während der Spiele autofrei sein. An dem Ort des geplanten olympischen Dorfs soll der Autoanteil auch nach den Spielen maximal 25 Prozent betragen. Die Stadt wolle bei Lieferketten auf faire Bedingungen und Umweltfreundlichkeit achten. Das beginne beim Flutlicht, gehe über die Sitzschalen in den Stadien und ende nicht bei Druckern.