St. Pauli . Hamburgs Diakoniechef Dirk Ahrens forderte im Abendblatt soziale Auswirkungen der Sommerspiele zu berücksichtigen. Erste Reaktionen vom Senat.
Das Abendblatt-Interview mit Hamburgs Diakoniechef Dirk Ahrens zu Olympia 2024 hat ein geteiltes Echo ausgelöst. Der Landespastor hatte gefordert, dass der Senat vor dem Referendum im Herbst eine Analyse der sozialen Folgen der Olympischen Spiele in Hamburg vorlegt. Die Grünen-Landesvorsitzende Anna Gallina sagte zu der Forderung: „Ich halte es für schlicht unmöglich, bis zum Referendum einen seriösen und detaillierten Armutsbericht vorzulegen, wie ihn Pastor Ahrens fordert.“ Allerdings müssten die sozialen Folgen untersucht und benachteiligte Bevölkerungsgruppen verstärkt in den Blick kommen. „Für Olympia darf nicht eine einzige soziale Einrichtung geschlossen werden“, so Gallina.
Senatssprecher Jörg Schmoll kündigte an, dass es bis zum Referendum am 29. November weitere Informationen und Argumentationen für die Bürger gebe werde. Olympia in Hamburg dürfe zu keinen Nachteilen führen. „Am Ende sollten alle davon profitieren.“
Unterdessen mahnt auch der Hamburger Caritasverband weitere Daten an. „Wir brauchen verlässliche Zahlen, welche Kosten olympische Spiele in der Stadt verursachen würden“, sagte Michael Edele, stellvertretender Caritasdirektor. Es gebe gerade in den kommenden Monaten und Jahren einen erheblichen Mehrbedarf an finanziellen Mitteln in der Sozialpolitik – etwa in der Flüchtlingshilfe. (esh)