Hamburg. Eine kostspielige Party feiern und gleichzeitig die Tarife erhöhen? Für die 45.000-Euro-Party erntet der HVV jetzt heftige Kritik.
Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) ist aufgrund seines 50. Geburtstages in Feierlaune, und dafür gibt es jetzt Kritik von der Opposition. Anlass ist die Jubiläumsveranstaltung, die das stadteigene Unternehmen mit rund 300 Gästen ausgelassen in der Event-Location „Altes Hauptzollamt“ in der Speicherstadt feierte. Die Party kostete rund 45.000 Euro. Das deckte der CDU-Vizefraktionschef Dennis Thering mit einer kleinen Anfrage an den Senat auf: „Der HVV, der jährlich auf die Steuergelder der Hamburger angewiesen ist, sollte lieber weniger feiern und im Gegenzug die Preise stabil halten“, sagte Thering. Es sei den Bürgern nicht zu erklären, dass diese jedes Jahr Preissteigerungen hinnehmen müssen, während der HVV für einen illustren Kreis Partys für mehrere Zehntausend Euro feiert, so der CDU-Politiker weiter.
Auf die Vorwürfe reagierte HVV-Sprecher Rainer Vohl gelassen: „Das HVV-Sommerfest findet jährlich statt. Es ist somit eine interne Betriebsveranstaltung, wie sie andere Unternehmen selbstverständlich auch durchführen.“ Anlässlich des 50-jährigen HVV-Jubiläums seien „zusätzliche Gäste“ eingeladen worden. Auch Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) und Dienstleister und Partner des HVV hatte an dem Event am 23. Juni teilgenommen.
Insgesamt hat der HVV, der gerade wieder eine Tarifanhebung für Januar 2016 angekündigt hat, für seine drei Jubiläumsveranstaltungen rund 100.000 Euro eingeplant. Für den 30. November ist ein Senatsempfang im Rathaus geplant und am 1. Dezember richtet das Unternehmen noch eine Fachtagung zur Zukunft des ÖPNV in Deutschland aus.