Hamburg. So bereiten sich Hamburger Sicherheitskräfte auf Feuergefahren vor. Grasbrände drohen an Autobahnen oder an Bahnstrecken.

Hamburgs Sicherheitskräfte bereiten sich auf die drohende Rekordhitze vor. „Wir sind gut aufgestellt und können Spitzen im Rettungsdienst gut verkraften“, sagt Feuerwehrsprecher Hendrik Frese. „Zudem bereiten wir uns auf eine erhöhte Gras- und Waldbrandgefahr vor.“ Grasbrände drohen vor allem an Autobahnen oder an Bahnstrecken. Aktuell werden Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehren umgerüstet. Dabei handelt es sich um geländegängige Einsatzfahrzeuge, die in Modulbauweise bestückt werden. Jetzt erhalten sie den Rüstsatz „Waldbrand“, der aus zusätzlichen Wassertanks besteht. Insgesamt 4000 Liter haben die Fahrzeuge dann an Bord. Taucher, die bei Badeunfällen zum Einsatz kommen, sind ohnehin ständig in Bereitschaft. Frese: „Besonders wichtig ist aber, dass sich die Hamburger selbst auf die Hitze einstellen.“

Matthias Eberenz, Sprecher der Asklepios-Kliniken, geht davon aus, dass am Wochenende bis zu einem Viertel der Patienten in die Notaufnahmen mit hitzebedingten Beschwerden kommen werden, also mit Schwindel, Kopfschmerzen und Kreislaufproblemen. Häufigste Ursache dafür sei Flüssigkeitsmangel. Die wichtigsten Tipps der Mediziner: Viel trinken (nicht Alkohol!), Anstrengungen meiden, luftige Kleidung tragen und auf den Elektrolythaushalt achten, also viel leichte Kost wie Fisch und Obst zu sich nehmen. „Wir achten in unseren Wohnanlagen, vor allem in denen für Senioren, darauf, dass die Bewohner ausreichend trinken. Gerade ältere Menschen können schnell dehydrieren“, sagt Harald Krüger vom DRK Harburg.

Verkehrsbehörde appelliert an Autofahrer

Die hohen Temperaturen, die Vollsperrung der A 7 von Freitagabend bis Montagmorgen und den Ferienbeginn in NRW vor Augen, appelliert die Verkehrsbehörde, am Wochenende auf unnötige Autofahrten zu verzichten. „Wir haben gezielt die Verkehrssender in NRW angesprochen, um frühzeitig auf die Sperrung aufmerksam zu machen“, sagt Behördensprecherin Susanne Meinecke. „Wer das Auto nutzen muss und in einen Stau kommen könnte, sollte dafür sorgen, dass er ausreichend Getränke dabei hat.“ Laut Krüger bevorratet sich das DRK mit Mineralwasser, um die im Stau steckengebliebenen Autofahrer versorgen zu können. Zudem sollen Container und Zelte in einigen Flüchtlingsunterkünften mit Wasser berieselt und so gekühlt werden.

Vor allem Zweiradfahrer sollten sich vorsehen, rät Christian Hieff vom ADAC Hansa. Durch die Hitze könnten Spurrillen im Asphalt entstehen. Die Gefahr, dass sich durch die Hitze Betonplatten aus dem Belag lösen, sehe er nicht. „Auf diese Weise werden bei uns die Straßen nicht gebaut“. Gleichwohl habe es in früheren Jahren, etwa in Bayern, tödliche Unfälle gegeben, weil sich Betonplatten angehoben und in „Sprungschanzen“ verwandelt hätten.