Hamburg. Der Kunde wird zum Teil in dem Glauben gelassen, dass separate Burger gar nicht mehr im Angebot sind.
Die Burger-Restaurantkette Jim Block aus der Hamburger Block-Gruppe hat mit ihrer neuen Preispolitik für Unmut bei der Verbraucherzentrale Hamburg gesorgt. Grund ist die fehlende Preisauszeichnung der einzelnen Burger in den Filialen. Einzig die teureren Menü-Angebote, bei denen die Kunden für einen Aufschlag zu ihrem Burger noch ein Getränk und Pommes Frites oder Knoblauchbrot bekommen, sind seit der Preiserhöhung vor einigen Monaten auf den Menütafeln sichtbar.
So wird der Kunde zum Beispiel in der Filiale an der Dammtorstraße in dem Glauben gelassen, dass separate Burger gar nicht mehr im Angebot sind. Nur auf Nachfrage wurde in mehrmaligen Tests des Abendblatts eine kleine Broschüre unter dem Tresen hervorgereicht, aus der die Preise hervorgingen.
"Wenn die vollständigen Preisverzeichnisse bei Jim Block weder als Speisekarten ausliegen noch dem Gast vor der Bestellung vorliegen, so verstößt das unserer Auffassung nach gegen die Preisangabenverordnung. Jim Block sollte die Praxis schnell ändern. Die Gäste müssen die volle Wahlfreiheit haben", sagt Dr. Günter Hörmann von der Verbraucherzentrale Hamburg.
So heißt es in Paragraf 7 Absatz 1: „In Gaststätten und ähnlichen Betrieben, in denen Speisen oder Getränke angeboten werden, sind die Preise in Preisverzeichnissen anzugeben. Die Preisverzeichnisse sind entweder auf Tischen aufzulegen oder jedem Gast vor Entgegennahme von Bestellungen und auf Verlangen bei Abrechnung vorzulegen oder gut lesbar anzubringen.“
Broschüren stehen teilweise verkehrt herum
In der Filiale am Jungfernstieg lagen die Broschüren zwar in einem Regal etwas abseits der Kassen aus, diese waren jedoch kaum wahrnehmbar. Zudem standen einige der Hefte verkehrt herum -- zu lesen sind dann nur Informationen über weitere Restaurants und die Öffnungszeiten.
Zum Vergleich: Beim Konkurrenten McDonald's wird zwar ebenfalls mit den teureren Menüs geworben, dennoch sind die Preise der Einzelprodukte an den Tafeln deutlich ausgezeichnet.
"Wir werden die Preisangabe in unseren Restaurants optimieren. Um eine bessere Preistransparenz zu schaffen, werden wir die Burger-Einzelpreise sichtbarer platzieren", versprach Jim Blocks Pressesprecherin Christina Schreiner dem Abendblatt.