Hamburg. Tennis-Legende Boris Becker kann sich eine Rolle als Botschafter für die Hamburger Bewerbung für die Olympischen Spiele vorstellen.

Tennis-Idol Boris Becker will der Bewerbung für die Olympischen Spiele 2024 in Hamburg einen Schub geben und verweist dabei auf die Spiele in London. Der 47-Jährige kann sich eine Rolle als Botschafter für die Spiele in Hamburg vorstellen.

Becker sagte in Hamburg auf einem Sponsorentermin, dass London den Zuschlag für 2012 auch deshalb bekommen habe, weil die Organisatoren in England „all ihre internationalen Stars aus Sport und Showbranche zusammengetrommelt haben, um Sympathien zu sammeln und ein gutes Gefühl zu schaffen, dass man sich für London entscheidet.“ Mit Blick auf Hamburg fügte Becker hinzu: „Und das gleiche könnten die Deutschen mit Hamburg auch.“

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    Letztlich würden aber die Verantwortlichen über die Strategie entscheiden. „Es ist auch eine Frage der Eitelkeiten der Sportpolitiker“, sagte der dreimalige Wimbledon-Sieger Becker. Sollte sich „ein Beckenbauer, ein Becker, eine Graf oder eine Witt“ engagieren und „der Scheinwerfer mehr auf die Sportler geht, muss das der Politiker erst einmal vertragen. Das schafft nicht jeder. Aber wenn man die Sache ernst nimmt, wäre es die logische Konsequenz, sich mit den besten internationalen Sportstars zusammenzutun.“

    Eine „unglaubliche Chance“ für Hamburg

    Grundsätzlich sieht Becker in Hamburgs Bewerbung eine „unglaubliche Chance, die Stadt der Welt zu präsentieren. Und diese Chance sollte ergriffen werden.“

    Auch Beckers einstiger Erzrivale Michael Stich macht sich Hoffnungen, zu einem „Gesicht“ der Bewerbung zu werden. Der Wimbledonsieger von 1991 gehörte der Hamburger Delegation an, die anlässlich der Bestätigung der Bewerbung durch den Deutschen Olympischen Sportbund in der Frankfurter Paulskirche zugegen war.

    Als offizielle Bewerber für die Spiele 2024 stehen derzeit neben Hamburg, dessen Bürger im Herbst der Bewerbung noch zustimmen müssen, Boston und Rom fest. Zudem wird Paris kandidieren. Die Entscheidung fällt auf der 130. IOC-Sitzung 2017 in Perus Hauptstadt Lima.

    Becker schwört Djokovic Treue

    Auf dem Termin äußerte sich Becker auch zu seinem Schützling Novak Djokovic (27, Serbien) und schwor ihm als Trainer die Treue. „Ich hoffe, der Weg geht noch lange weiter. Ich kann mir nicht vorstellen, bei einem besseren Angebot zu Rafael Nadal oder Andy Murray zu gehen“, sagte Becker.

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      Becker trainiert Djokovic seit Ende 2013 und führte den Serben wieder an die Spitze der Weltrangliste. In diesem Jahr peilt das Duo Djokovics ersten Titel bei den French Open in Paris (ab 24. Mai) an. Dann gilt es vor allem Nadal zu bezwingen - der Spanier gewann neun der letzten zehn Titel im Stade Roland Garros.

      „Novak hat das Zeug und das Talent, die French Open zu gewinnen“, sagte der dreimalige Wimbledonsieger Becker, „vielleicht ist er im Moment ein paar Prozent besser als die vergangenen Jahre und vielleicht ist Nadal ein bisschen schlechter. Aber alles, wirklich alles muss passen.“ Nadal bleibe trotz akuter Formschwäche für Becker der „große Favorit“ beim bedeutendsten Sandplatzturnier der Welt.

      Der Coupe des Mousquetaires fehlt Branchenführer Djokovic, der Nadal zuletzt im Halbfinale von Monte Carlo klar bezwang, noch in seiner acht Titel umfassenden Grand-Slam-Sammlung.

      (sid)