Hamburg . Bau der neuen U-Bahnstrecke könnte parallel in Steilshoop und Lurup begonnen werden. Die Ausfädelung der U 4 geht planmäßig weiter.

Nach dem endgültigen Aus für die Stadtbahn soll nun der Bau der U-Bahn-Strecke U 5 zwischen Steilshoop und Lurup vorangetrieben werden. SPD und Grüne verabredeten sich darauf, die unterirdische Strecke nun schneller zu planen und zu realisieren. In wesentlichen Punkten unterscheiden sich die ursprünglichen Pläne zum Bau der U 5 von den nun in den Koalitionsgesprächen vereinbarten: Zum einen wäre die U-Bahn-Strecke danach fünf Jahre früher fertig. Und zum anderen würde an beiden Enden mit dem Bau begonnen.

Eigentlich sahen die Planungen vor, mit dem Bau im Osten zu beginnen und sich nach Westen durchzuarbeiten. Nun soll es nach dem Willen der beiden Verhandlungskommissionen zwei sogenannte Schildvortiebsmaschinen geben, die sich von den Endpunkten auf das Zentrum zubewegen. Bislang gibt es dafür nur Vorüberlegungen. Doch bereits im kommenden Jahr soll bereits eine Machbarkeitsstudie vorliegen, auf deren Grundlage das Planfeststellungsverfahren beginnen kann.

Tunnelbohrmaschinen werden nicht in Serie hergestellt

SPD-Fraktionschef Andreas Dressel hat am Montagabend nach der Einigung davon gesprochen, dass derartige Tunnelbohrmaschinen (wie TRUDE für die vierte Elbtunnelröhre) nicht in Serie hergestellt werden, sondern nur Einzelanfertigungen sind. Daher würden die Bauarbeiten tatsächlich nicht gleichzeitig, sondern um ein halbes oder ganzes Jahr versetzt begonnen.

Wann es genau losgeht, kann bislang nicht genau vorhergesagt werden. Grünen-Chefin Katharina Fegebank hatte erklärt, dass in der kommenden Legislaturperiode „schon etwas sichtbar“ sein werde. Die ursprünglichen Planungen sahen das Jahr 2022 vor. Nun ist im Gespräch, dass es im Osten im Jahr 2023 und im Westen 2024 losgehen könnte. Der erste Teilabschnitt zur Sengelmannstraße, also dem Übergang zur U 1, würde aber wie vorgesehen im Jahr 2027 fertiggestellt. Die Beschleunigung des Verfahrens liegt vor allem darin, dass ein Jahr später auch ein Teilabschnitt im Westen fertig wäre. Das sahen die ersten Planungen nämlich nicht vor.

Um welchen Abschnitt im Westen es sich handelt, steht aber noch nicht fest. Diskutiert werden die Strecken über die Stationen Emilienstraße und Hagenbecks Tierpark. Das Ergebnis dieser Überlegung hängt unter anderem davon ab, wo in den nächsten Jahren im größeren Rahmen Wohnungen gebaut werden. Ziel des U-Bahn-Baus soll sein, die größtmögliche Zahl von Hamburgern zu erreichen.

Im Anschluss sollen die Abschnitte über den Hauptbahnhof miteinander verbunden werden. Die 28 Kilometer lange Strecke würde somit nicht erst im Jahr 2040, sondern schon Mitte der 2030er-Jahre durchgehend fertiggestellt sein. Für die SPD ist der zweiseitige Baubeginn auch von hoher symbolischer Bedeutung: Sie hatte bereits Anfang der 70er-Jahre mit einer U-Bahn nach Lurup für sich geworben, aber nie umgesetzt. Eine Baustelle im Westen würde sie von diesem Makel befreien.

Darüber hinaus gehen die Projekte für die Haltestelle Oldenfelde (U 1) und die Ausfädelung der U 4 in die Horner Geest planmäßig weiter. Beide Projekte sollen 2019 und 2024 fertig sein. Am 17. März findet zum U 1-Projekt ein Bürgerdialog mit der Hochbahn in der Erich-Kästner-Schule statt (Hermelinweg 10, von 18 bis 20 Uhr).