Hamburg. Schlaglöcher und marode Gehwegplatten machen die Neue Große Bergstraße zur Buckelpiste. Anwohner und Gewerbetreibende fordern Sanierung. Doch das Geld fehlt.

Hinter den großen Projekten an der Großen Bergstraße ist längst ein Haken: Ikea ist gebaut und eröffnet, der Fußgängertunnel saniert, der Goetheplatz mit Bänken und Bäumen neu gestaltet.

Doch wer vom Altonaer Bahnhof aus Richtung Ikea läuft, der hat den Eindruck, dass ein Abschnitt - die Neue Große Bergstraße nämlich – bei der Sanierung vergessen wurde: Die Gehwegplatten sind an vielen Stellen kaputt, einige sitzen so locker, dass sie beim Darübergehen hin und her wippen, die Löcher sind teilweise mehrere Zentimeter tief.

Bei Anwohnern und Gewerbetreibenden sorgt das für Ärger: "Besonders für ältere Menschen ist das Betreten der Neuen Großen Bergstraße gefährlich. Der Zustand ist katastrophal", sagt Klaus-Peter Sydow von der Interessensgemeinschaft Große Bergstraße und fordert: "Die Straße muss dringend saniert werden.“ Mit seiner Forderung hat er sich auch an die Bezirksamtsleiterin Liane Melzer (SPD) gewandt. Die Antwort kam per Mail und ist eindeutig: Das Geld für die Sanierung, die nach Schätzungen etwa 1,1 Millionen Euro kosten würde, fehlt. "Grundsätzlich verfügbar sind bis 2017 noch 0,4 Millionen Euro Stadterneuerungsmittel, allerdings nur unter der Bedingung, dass eine Komplementärfinanzierung (0,7 Millionen Euro) zur Verfügung gestellt wird.“ Diese „Komplementärfinanzierung“ sieht der Bezirk bei den Anrainern, die aus der Aufwertung entsprechende Renditen ziehen würden.

Mit drei Anrainern habe der Bezirk schon Gespräche geführt - ohne Erfolg. "Die Gewerbetreibenden sind nicht für die Finanzierung zuständig", sagt Klaus-Peter Sydow. "Der Bezirk ist in der Pflicht, die Sanierung des Gebiets mit der Neuen Großen Bergstraße abzuschließen. So, wie es auch einmal angekündigt war."

Wie das Bezirksamt mitteilte, arbeite man derzeit intensiv daran, eine Finanzierung für die Sanierung auf die Beine zu stellen. „Auch dem Bezirksamt Altona ist klar, dass bei dem gegenwärtigen Zustand der Oberfläche verständlicherweise Forderungen nach einer Sanierung laut werden“. Solange diese jedoch noch nicht steht, werde man „auch weiterhin die Verkehrssicherheit in diesem Bereich gewährleisten“.

Nach Ansicht von Klaus-Peter Sydow drängt die Zeit. Besonders vor dem Hintergrund einer Statistik, nach denen die Fußgängerfrequenz an der Neuen Großen Bergstraße seit der Eröffnung von Ikea um 101 Prozent zugenommen hat, sei der Zustand so nicht mehr vertretbar.