Was sich 2015 in den Bezirken ändert. Verein will Alternative für Adolf-Jäger-Kampfbahn vorstellen. Der Schwerpunkt für das Bezirksamt Altona und seine Leiterin liegt im Wohnungsbau.
Hamburg. Im Bezirk Altona liegen einige der begehrtesten Wohnviertel der Stadt. Deshalb liegt auch 2015 ein Schwerpunkt für das Bezirksamt und seine Leiterin Liane Melzer (SPD) im Wohnungsbau. Die vom Senat geforderten 900 neuen Wohnungen pro Jahr schafft Altona daher wohl locker – in Planung sind derzeit mehr als 3000.
1. „BMW-Brache“: Noch immer liegt das ehemalige BMW-Grundstück an der Stresemannstraße brach, obwohl der Investor vor einem Jahr reichlich Druck machte, als sich Punker dort Bretterbuden aufgestellt hatten. Für die Punks gab es einen neuen Platz, die Bagger kamen dennoch nicht. Dieses Jahr setzt man im Bezirksamt Altona nun auf einen Baustart. Immerhin 400Wohneinheiten sollten dort gebaut werden.
2. Busbeschleunigung: Mitte des Jahres sollen zwei Kreuzungen an der zentralen Stresemannstraße im Bereich Ruhrstraße und Schützenstraße umgebaut werden, damit Busse dort besser vorankommen. Staus dürften dann zwar kurzfristig noch zunehmen, insgesamt soll sich der Verkehrsfluss aber verbessern. Nur nicht für die Radler: Sie müssen dort an der neuen Bushaltestelle einen Weg gemeinsam mit Fußgängern benutzen.
3. Neustart im „Rotlichtdreieck“: In den windschiefen Gebäuden im Dreieck Von-Sauer-Straße/ Bahrenfelder Chaussee hatten sich lange Zeit Rotlicht-Wohnungen etabliert. Das Gelände ist inzwischen planiert: Hier sollen rund 140 Wohnungen, aber auch Geschäftsräume neu gebaut werden.
4. Wohnungs-Zirkus: Das Gelände an der Osdorfer Landstraße galt lange als freie Fläche, wo auch schon einmal ein Zirkus Platz fand. Tatsächlich gehörte es aber einem großen Autohandel, der allerdings doch nicht baute. Nun soll dort neben dem Elbe-Einkaufszentrum noch im neuen Jahr ein Wohnkomplex mit 150 Einheiten gebaut werden.
5. Rissen: Auch an der Rissener Landstraße westlich des Hauses Rissen ist laut Bezirksamt in diesem Jahr ein größerer Wohnkomplex mit 80 Wohnungen in Vorbereitung.
6. Ikea-Effekt: Nachdem sich Ikea an der Großen Bergstraße wie erhofft zum Kundenmagnet für die einst darbende Einkaufsmeile etabliert hat, soll der Umbau dieses Viertels mit seinem 70er-Jahre-Charme weitergehen. Aktuell werden vier neue Kioske gebaut, die in den neuen Fußgängertunnel unter der Max-Brauer-Allee ziehen werden. Der Bezirk strebt zudem eine Neugestaltung der Flächen an der angrenzenden Neuen Großen Bergstraße – an dessen Finanzierung sich aber die Eigentümer beteiligen sollen. Lohnen könnte sich das: Schon jetzt wird hier reichlich in neue Geschäfte und Fassaden investiert. Auf der Meile werden laut NDR täglich wieder rund 20.000 Einkaufskunden registriert – fast so viele wie in der Spitalerstraße.
7. Straßensanierung: Etliche Straßenzüge im Bezirk sollen in diesem Jahr grundsaniert werden, ein Schwerpunkt liegt dabei in Othmarschen. Aber auch die zentrale Max-Brauer-Allee erhält im Jahr 2015 eine Runderneuerung – was zu entsprechenden Staus führen dürfte.
8. Sichtbare Mitte: Lange wurde geplant, in diesem Jahr starten auf dem ehemaligen Güterbahngelände am Fernbahnhof Altona die ersten konkreten Bauarbeiten für neue Wohnblocks der Neuen Mitte Altona. Rund 1600 Wohnungen sind in diesem ersten Abschnitt allein dort geplant.
9. Schule für alle: Die Stadtteilschule Lurup erhält ein zusätzliches Gebäude – und damit auch eine zusätzliche Funktion. Sie soll eine sogenannte Community-Schule werden, die nicht nur Schule ist, sondern sich auch dem Stadtteil öffnet. Geplant sind beispielsweise berufsbegleitende Bildungsangebote für Jugendliche, die ihre eigentliche Schullaufbahn bereits beendet haben. Auch ein Elterntreffpunkt ist in Vorbereitung sowie die Eröffnung einer kleinen Bücherhalle.
10. Millionen für Osdorf: Aus dem großen Finanztopf für sogenannte soziale Brennpunktgebiete erhält Osdorf in diesem Jahr 1,7 Millionen Euro. Damit sollen rund um den Osdorfer Born beispielsweise Spielplätze und Grünflächen saniert werden.
11. Sportpark: An der Baurstraße in Bahrenfeld unmittelbar an der A7 beginnt in diesem Jahr der Bau eines großen, neuen Sportplatzes mit mehreren Spielflächen für mehrere Vereine. Dahinter steht eine Art Tausch. Die näher am Zentrum Altona gelegenen, alten Sportplätze sollen Bauland werden. Mit dem Verkauf der Areale will Hamburg den geplanten A-7-Lärmschutzdeckel finanzieren.
12. Neue Kampfbahn: Auch der traditionsreiche Fußballverein Altona 93 wird in dem neuen Sportpark Trainingsflächen erhalten. Aber nicht den Platz für ein großes Turnierfeld mit Tribüne, ein neues Stadion. Noch spielt der Verein daher auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn, die aber schon längst Wohnungsbau-Investoren versprochen ist. Noch sind die Millionen aber nicht geflossen, gebaut wird dort erst, wenn der Verein ein Grundstück für ein neues Stadion gefunden hat. Das sucht man aber schon seit 2007. In diesem Januar will der Verein einen neuen Standort präsentieren.
13. Kettenglied: Es gilt als das letzte Teil der sogenannten Perlenkette an der Elbkante: die alten Wellblech-Kühlhallen am früheren Fischereihafen in Altona. Seit Jahren wird über die Neubebauung dort an der Großen Elbstraße gestritten. Geplant sind unter anderem ein Hotel und neue Wohnungen. Der Bezirk Altona drängt aber auch auf eine schicke Promenade und will den dortigen Holperradweg modernisieren. In diesem Jahr könnte es nun zu einer Einigung auf einen neuen Bebauungsplan kommen.