Schüler der Medienschule Wandsbek befragen Jungpolitiker vor der Wahl zur Stadtentwicklung. Auch die Flüchtlingspolitik war bei der Diskussion der „It’s your Choice“-Tour ein Thema.

Hamburg. „Die Stadtentwicklung brannte meinen Schülern am meisten unter den Nägeln“, fasst Christian Büschking, Politiklehrer der Medienschule Wandsbek, die Diskussion mit fünf Jungpolitikern, die von Abendblatt-Leserbotschafter Ralf Nehmzow moderiert wurde, zusammen.

Der 22-jährige Stefan fragte: „Wie kann die Politik die Preise für Wohnungen in den Griff bekommen? Ich kann mir als Schüler meine Miete kaum leisten.“ Darauf antwortete Annkathrin Kammeyer von den Jungen Sozialdemokraten: „Die Maklercourtage sollen nicht mehr die Wohnungssuchenden bezahlen, sondern die Vermieter.“ Außerdem habe sich die SPD vorgenommen, jedes Jahr 6000 Wohnungen zu bauen, davon ein Drittel Sozialwohnungen. Zudem habe sich ihre Partei für die Mietpreisbremse starkgemacht. Sören Niehaus von der Jungen Union gab zu bedenken, dass neue Wohnungen alleine nicht ausreichten. „Wir müssen auch die Infrastruktur mitentwickeln. Es muss beispielsweise auch dafür gesorgt werden, dass Kitas oder Schulen in der Nähe sind.“ Auch in einer Abstimmung der Schüler über das größte Problem der Stadtentwicklung sagten 96 Prozent, dass die Mieten zu teuer seien. Ein Schüler beklagte zudem den großen Leerstand in der Stadt.

„Wir als Grüne Jugend fordern, dass Besetzungen von Gebäuden legalisiert werden, wenn sie einen bestimmten Zeitraum leer stehen“, sagte Mareike Engels von den Grünen. Damit würde Wohnraum dem Gemeinnutz wieder zugeführt. Konstantin Kuhle von den Jungen Liberalen setzt sich dafür ein, dass Mieter nicht dafür bestraft werden, wenn sie ihre Wohnung für kurze Zeit untervermieten: „Wir müssen den Leuten ermöglichen, dass sie auch eine Wohnung finden – auch wenn sie zum Beispiel nur drei oder vier Wochen in Hamburg arbeiten.“

Auch die Flüchtlingspolitik war am Montagvormittag bei der Diskussion der „It’s your Choice“-Tour ein Thema. Wohnungsbau und Unterbringung der Flüchtlinge hingen eng zusammen, hieß es. „Wir setzen uns für eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge ein“, sagte Constantin Braun von der Linksjugend. Dem stimmten auch die anderen Politiker zu. Der Wohnungsmarkt würde hierdurch jedoch nicht entlastet.