Ein Schwerpunkt sind die Schulkantinen, die im Zuge der Umstellung auf den Ganztagsbetrieb an fast allen Standorten erforderlich werden. Hohe Investitionen auch für die kommenden Jahre geplant.

Hamburg. „Nicht nur Masse, sondern auch Klasse“ scheint das Motto des SPD-geführten Senats beim Schulbau zu lauten. „Wir haben die Ausgaben mehr als verdoppelt“, lobte sich Schulsenator Ties Rabe (SPD) in einer Zwischenbilanz selbst. Während in den Jahren 2008 bis 2010 – also noch zu Zeiten des schwarz-grünen Vorgängersenats jährlich rund 190 Millionen Euro in Sanierung, Instandhaltung und Neubau von Schulen gesteckt wurden, liegt die Marge 2014 voraussichtlich bei knapp 400 Millionen Euro. „Für die Jahre 2015 und 2016 sollen es zusammen noch einmal 800 Millionen Euro werden“, sagte der Senator.

Aber es geht auch um Qualität: „Unser Ziel ist es, gute Schulgebäude zu bauen, in denen auch zukünftige Schülergenerationen gerne lernen“, sagte Ewald Rowohlt, Geschäftsführer des Landesbetriebs Schulbau Hamburg (SBH). Es gebe keine „Serien- oder Typenbauten“ mehr wie noch in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als die Schülerzahlen stark anwuchsen und schnell zusätzlicher Schulraum benötigt wurde. Gerade bei den Gebäuden aus dieser Zeit sei der Sanierungsbedarf besonders hoch, so Rabe, manchmal bliebe nur der Abriss.

Architektonische Qualität überzeugt Experten

„Heute werden die Pläne mit der Schulöffentlichkeit, mit Lehrern, Eltern, Schülern und anderen Akteuren im Bezirk und den Stadtteilen diskutiert, um auf individuelle Vorstellungen und Erfordernisse einzugehen“, so Rowohlt. „Im Ergebnis heißt das: Es sind in den vergangenen Jahren nicht zwei gleiche Schulgebäude gebaut worden.“ Rabe wies darauf hin, dass die Schulen innerhalb gewisser Spielräume flexibel entscheiden können, wie die Raumaufteilung sein soll. „Das Musterflächenprogramm sieht 72 Quadratmeter pro Klassenraum plus zwölf Quadratmeter zur Differenzierung vor“, sagte der Senator. Es sei aber zum Beispiel möglich, den Anteil für Teilung und Differenzierung zu erhöhen.

Von der architektonischen Qualität der Schulbauten sind offensichtlich auch die Experten überzeugt. Gleich vier Neubauten sind als „Bauwerk des Jahres“ vom Architekten- und Ingenieurverein Hamburg ausgezeichnet worden: die Schule Barlsheide (Osdorf), die Pausenhalle der Grundschule Buckhorn (Volksdorf) sowie das „Bildungszentrum Tor zur Welt“ und das Sprach- und Bewegungszentrum“ (beide in Wilhelmsburg).

Ein Schwerpunkt des Schulbaus sind die Schulkantinen, die im Zuge der Umstellung auf den Ganztagsbetrieb an fast allen Standorten erforderlich werden. Seit 2011 wurden 148 Kantinen für zusammen 146 Millionen Euro gebaut – der Hauptanteil mit 122 an Grundschulen. In den kommenden zwei Jahren sollen noch einmal 55 Kantinen für rund 82 Millionen Euro an allgemein- und berufsbildenden Schulen hinzukommen.

In den vergangenen vier Jahren investierte die Stadt 94 Millionen Euro in den Neubau von zwölf Sporthallen sowie die Sanierung von 54 Hallen. Bis 2016 sollen weitere 41 Standorte für 69 Millionen Euro neu gebaut oder saniert werden.