Der U-Bahnhof Klosterstern soll barrierefrei werden - doch der geplante Fahrstuhl sorgt für Ärger: Läden fürchten Einbußen und eine Initiative fordert Bürgerbeteiligung.

Hamburg. Die Hochbahn will einen neuen Fahrstuhl bauen, der vom Eppendorfer Baum zur U-Bahn-Haltestelle Klosterstern führen soll. Das wird nötig, weil die U-Bahnhaltestellen in Hamburg zunehmend barrierefrei werden sollen. Kommt der Fahrstuhl, muss die bestehende Bushaltestelle an einen anderen Ort verlegt werden. Denn es gibt laut Hochbahn nur einen Ort, an dem der Aufzug an die Oberfläche kommen kann: im Bereich Eppendorfer Baum/Jungfrauenthal vor der dortigen Haspa-Filiale.

Dafür müssten unter anderem der Gehweg auf dieser Seite des Eppendorfer Baums verbreitert und die Fahrbahn verengt werden. Radfahrer sollen auf einem Schutzstreifen auf der Straße hinter den Bussen fahren. Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum: „Der Mündungsbereich des Eppendorfer Baums muss angefasst werden – nicht aber der Kreisverkehr.“

Der Mündungsbereich soll so umgebaut werden, dass der Eppendorfer Baum durchgängig einspurig bleibt, die Bushaltestelle nach hinten verlegt wird und die Haltestelle für täglich 10.000 Fahrgäste barrierefrei wird. „Es muss kein Baum gefällt werden, und es entfällt ein Parkplatz“, sagt Kreienbaum. Es fallen aber 50 Meter Ladezone für die Geschäfte weg.

Baubeginn soll im März kommenden Jahres sein. Im Sommer 2016 soll der Fahrstuhl in Betrieb gehen. „Wir begrüßen den barrierefreien Ausbau, aber den geplanten Standort des Fahrstuhls sehen wir als problematisch an“, sagt Susanne Baden von der Initiative „Rettet den Klosterstern“. Die Initiative fordert die Aussetzung des Planfeststellungsverfahrens und eine Bürgerbeteiligung. Die Bezirkspolitik ist ebenfalls für den barrierefreien Umbau der U-Bahnstation Klosterstern, sagt Mechthild Führbaum (SPD), Vorsitzende der Bezirksversammlung. „Aber es ist wichtig, dass dieser verträglich ist mit dem gesamten Eppendorfer Baum.“

Für Verunsicherung hatten in den vergangenen Wochen Überlegungen gesorgt, den Klosterstern komplett umzugestalten. Der viel befahrene Knotenpunkt sei laut Verkehrsbehörde in die Jahre gekommen, die Fahrbahn müsse erneuert werden. Die Behörde überlegt, den Grünzug im Kreisverkehr zu stutzen und einen Teil der 100 Parkplätze aufzugeben. Außerdem soll der Eppendorfer Baum einspurig werden, die Radwege werden ausgebaut und neue Buswarteplätze geschaffen. Konkrete Pläne dazu gebe es noch keine. Susanne Baden: „Notwendig ist ein einheitliches Verkehrskonzept für Eppendorfer Baum und Klosterstern.“ Die Geschäftsleute am Eppendorfer Baum befürchten Umsatzeinbußen, da Kundenparkplätze und Ladezonen wegfallen sollen. Gegen die mögliche Umgestaltung des Klosterstern haben sie bereits mehr als 1000 Unterschriften gesammelt. Die Bezirksversammlung fordert eine öffentliche Anhörung zu den Klosterstern-Plänen.