Gewerbetreibende aus den nahen Einkaufsstraßen fürchten Parkplatzschwund und Umsatzeinbußen. Die Pläne machten den ohnehin rar gewordenen inhabergeführten Geschäften das Leben schwer, meinen sie.
Harvestehude. „Hände weg vom Klosterstern!“ Das ist die Losung einer neuen Bürgerinitiative, die sich gegen den Umbau des viel befahrenen Kreisverkehrs in Harvestehude richtet. Wie berichtet, hatte die Verkehrsbehörde angekündigt, den Klosterstern umfangreich sanieren zu wollen. Radfahrstreifen könnten auf die Fahrbahn verlegt werden, dass dafür Bäume gefällt und zumindest Teile der bislang 100 Parkplätze geopfert werden könnten, wird nicht ausgeschlossen. Begründet wird der Umbauplan mit dem maroden Fahrbahnbelag und der hohen Zahl von Unfällen.
Der nunmehr angestrebte Zusammenschluss von Gewerbetreibenden des Eppendorfer Baums richtet sich gegen diesen Plan. Vor allem der Wegfall der Parkplätze wird abgelehnt. Der Parkdruck sei im Viertel ohnehin groß genug, werde durch den zweimal pro Woche stattfindenden Isemarkt zusätzlich verstärkt. Sollte der Klosterstern nun nach den Plänen der Verkehrsbehörde umgebaut werden, fürchten die Einzelhändler weniger Kundschaft und Umsatzeinbußen.
Michael Westenberger, Fraktionsvize der CDU in der Eimsbüttler Bezirksversammlung, kritisiert die Pläne der Verkehrsbehörde ebenfalls: „Ohne Not soll ein funktionierender Klosterstern umgebaut werden, nur um ein zweifelhaftes Fahrradkonzept umzusetzen.“ Erreichbarkeit und Parkplätze seien wesentliche Argumente für die nahen Einkaufsstraßen. „Diese Pläne tragen dazu bei, ohnehin rar gewordenen inhabergeführten Geschäften das Leben schwer zu machen.“
Mit 15.000 bis 20.000 Fahrzeugen pro Tag gilt der Kreisel als Verkehrsknoten
Bisher kämen die umliegenden Einkaufsstraßen ohne große Ketten aus. Das solle auch so bleiben. Deshalb unterstützt Westenberger die Bestrebungen der Einzelhändler, gegen die Ausbaupläne mobilzumachen. Am kommenden Montag soll die Initiative offiziell aus der Taufe gehoben werden. Der Klosterstern ist 1884 angelegt worden. Laut Verkehrsbehörde sind sowohl Fahrbahn als auch Untergrund dringend sanierungsbedürftig, ebenso der Abzweig in die Rothenbaumchaussee – eine von sechs Klosterstern-Zufahrten. Allerdings, so Behörden-Sprecherin Helma Krstanoski, müsse ein genauer Plan noch erarbeitet werden.
Der Ausbau werde nicht vor 2016 beginnen. Der Kreisel gilt als wichtiger und belasteter Verkehrsknotenpunkt. Täglich passieren bis 20.000 Autos das Rondell.