Im Video: Aus mehreren Metern Höhe springen Jugendliche von einer Fußgängerbrücke in die Alster. Was nach Spaß aussieht, kann tödlich enden. Experten warnen: Schwimmen in der Alster ist lebensgefährlich.

Hamburg. Wer vom Ufer aus auf die Fußgänger- und Fahrradbrücke zwischen Hayns Park und Winterhuder Fährhaus schaut, der hat in diesen Tagen die Chance, eine ganz spezielle Wassershow mitzuerleben. Aus mehreren Metern Höhe springt hier eine Gruppe von Jungen vom Geländer aus in den Alsterlauf - teils mit abenteuerlichen Drehungen und Salti. Auch an anderen Brücken und Stegen rund um die Alster eine beliebte Disziplin unter Jugendlichen.

Was nach großem Spaß aussieht, kann jedoch schnell lebensgefährlich werden. Laut Polizeiangaben ist das Springen von Brücken in die Alster verboten. Zum einen, weil das Wasser mit durchschnittlich zwei Metern Tiefe zu flach ist, zum anderen, weil die Alster natürlich auch von zahlreichen Booten befahren wird. Bei einem ähnlichen Zwischenfall sei einer der Springer mit einem Kanu kollidiert - zum Glück ging die Aktion glimpflich aus.

Kein Badeverbot - aber große Gefahr

Grundsätzlich ist das Baden in der Alster zwar nicht verboten, doch die Alstertouristik GmbH und die Umweltbehörde warnen trotz der guten Wasserqualität davor, hier schwimmen zu gehen. Dafür gibt es mehrere Gründe: „Auf der Alster ist meist so viel los, dass die Köpfe der Schwimmer leicht zu übersehen sind“, sagt Stefan Mager von der Alstertouristik.

Außerdem treibe häufig Unrat unter der Wasseroberfläche, der - besonders bei Sprüngen - gefährlich werden kann. Zudem sind Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten nicht immer vorhanden.

Immer wieder kommt es auf der Hamburger Alster zu Unfällen und Unglücken. Vor drei Jahren ertrank beispielsweise ein 21-Jähriger nahe der Lombardsbrücke, nachdem er sich - vermutlich bei einem Kopfsprung - schwere Verletzungen zugezogen hatte. Im selben Jahr retteten Feuerwehrleute zwei Segler, die mit einer Jolle Höhe Schöne Aussicht gekentert waren. Im vergangenen Sommer ertrank der 13-jährige Lorenz in der Außenralster, nachdem sein Ruderboot gekentert war. In diesem Jahr habe es laut Angaben der Feuerwehr noch keine Rettungseinsätze auf der Alster gegeben.