In der Gastronomie-Szene der Hamburger Innenstadt kommt es zu gleich mehreren Veränderungen. Ein Szene-Lokal muss schließen, eine Burger- sowie eine italienische Restaurant-Kette eröffnen neu.
Hamburg. Wandel in der Gastronomie-Szene in der Hamburger Innenstadt: An gleich zwei Standorten in der City eröffnen schon bald Restaurant-Ketten, wo bisher ein Szene-Restaurant und ein beliebtes Selbstbedienungslokal ihre Standorte hatten. Und schon bald könnten noch weitere Veränderungen folgen.
So ist etwa für die Betreiber des Szenelokals „Turnhalle“ nach heftigen rechtlichen Auseinandersetzungen mit den Eigentümern Schluss an der Langen Reihe in St. Georg. Die Gastronomenfamilie Moaiyeri hatte die Immobilie offenbar wegen säumiger Mietzahlungen räumen müssen.
Burger statt Szene-Lokal
Das Lokal galt als Flaggschiff der Gastronomenbrüder Moaiyeri, die später die Riverkasematten am Hamburger Hafen und auch das Raven am Mittelweg in Harvestehude eröffneten. Doch in letzter Zeit machten die einstigen Stars der Gastronomieszene vor allem wegen Streitigkeiten mit ihren Vermietern auf sich aufmerksam. Doch Behrous Moaiyeri war sich stets keiner Schuld bewusst. Zwar räumten sie Mietkürzungen ein, aber die wurden immer mit Mängeln der Räumlichkeiten begründet.
Die Lange Reihe ist eine der beliebtesten Gastronomiemeilen der Stadt. Und so ist es auch kein Wunder, dass es für die „Turnhalle“ bereits einen Nachmieter gibt: Die Burger-Kette „Hans im Glück“ will hier nach der Filiale Beim Schlump ihren zweiten Standort in Hamburg eröffnen.
Auch um die Riverkasematten gibt es zwischen den einstigen „Turnhalle“-Betreibern Moaiyeri und dem Vermieter, dem Immobilieninvestor und „Rote Flora“-Eigentümer Klausmartin Kretschmer, rechtliche Auseinandersetzungen. Nach Abendblatt-Informationen könnten die Gastronomen auch dieses Restaurant aufgeben.
Essen & Trinken eröffnet - Vapiano zieht ins Girardet-Haus
Veränderungen gibt es auch rund um den Gänsemarkt. Das Restaurant Essen und Trinken eröffnet nach längerer Umbauzeit an einem neuen Standort wieder. Im Herbst wird die Gastronomie-Halle auf 575 Quadratmetern über drei Etagen an der Gerhofstraße in der Innenstadt einziehen. Bis 2012 war das Lokal mit dem Selbstbedienungskonzept mehr als drei Jahrzehnte in der Passage Neuer Gänsemarkt untergebracht, mehr als 20 Jahre davon im Besitz der Familie King.
Dann musste das Restaurant wegen des Umbaus der Immobilie, dem denkmalgeschützten Girardet-Haus, schließen. Die Gastronomie im Stil einer Markthalle war besonders zur Mittagszeit sehr gut besucht. Hier wurden an verschiedenen Ständen deutsche, italienische und chinesische Küche angeboten. In den neuen Räumen an der Gerhofstraße – bislang waren die Flächen an Einzelhändler vermietet –, soll laut Betreiberfamilie King eine „moderne und kreative internationale Küche angeboten werden.“ Das Konzept der Selbstbedienung soll bleiben.
Am Gänsemarkt 24 (dem früheren Passageneingang) zieht auf 800 Quadratmetern wieder Gastronomie ein – mit Galerieflächen, von denen die Gäste nach draußen blicken können. Nach Abendblatt-Informationen wird die Restaurant-Kette Vapiano hier eine Filiale eröffnen; die Verträge sollen kurz vor dem Abschluss stehen. Ansonsten sind in den Girardet-Höfen 1000 Quadratmeter für Einzelhandel und 2500 Quadratmeter für Bürofläche vorgesehen.
Das erste Geschäft wird voraussichtlich Ende 2014 wieder eröffnen, Mitte 2016 wird der Neubau an der Gerhofstraße bezogen. Das Mode-Label Superdry wird noch 2014 an die Gerhofstraße ziehen – allerdings in den Neubau des Immobilienentwicklers DC Commercial schräg gegenüber.