Nach den Wechselgerüchten, dass der Inhaber des Le Canard Nouveau ein Top-Restaurant in der Münchner Innenstadt übernehme, stellt der Sternekoch gegenüber abendblatt.de klar, was er wirklich plant.
Hamburg. Es war eine Meldung, die Gourmetfreunden überhaupt nicht schmeckte: Ali Güngörmüs, Sternkoch im Le Canard Nouevau an der Elbchaussee, verlasse Hamburg, um in der Münchner Innenstadt das Top-Restaurant Ederer zu übernehmen, hieß es am Dienstagmorgen. Doch gegenüber abendblatt.de stellt der 37-jährige Spitzenkoch jetzt klar: „Von der Nachricht bin ich selbst überrascht. Mit mir hat niemand gesprochen. Ich verlasse doch Hamburg nicht. Ich liebe die Stadt, arbeite hier seit Jahren sehr gerne und sehr erfolgreich.“
Den Mietvertrag für das Le Canard Nouveau in Hamburg-Ottensen, das er in einem von Star-Architekt Meinhard von Gerkan entworfenen Bau mit Elbblick betreibt, habe er gerade erst bis 2030 verlängert.
Allerdings sei es richtig, dass er gerade „stark verhandele“, ob er das Münchner Lokal von Küchenchef Karl Ederer, in dem Güngörmüs 2001 seine eigene Karriere startete, womöglich ab Oktober/November übernehmen könne. Selbst am Herd stehen werde er dort aber nicht, sagt der Sternekoch, der als Kind eines Gastarbeiters in München aufgewachsen ist. „Ich wäre eine Art Berater. Führen soll das Restaurant dann meine Familie, ich habe ja noch sechs Geschwister, die wie meine Eltern in Bayern leben.“
„Ich habe hier schon Reservierungen bis ins Jahr 2015“
Sein ältester Bruder arbeite ebenfalls erfolgreich in der Gastronomie, könne das Restaurant Ederer, das dann nicht mehr so heißen würde, eventuell leiten. „Ich würde einen guten Küchenchef suchen, die Qualitätskontrolle bei meinen Besuchen übernehmen“, sagt Güngörmüs, der auch für die ZDF-Sendung „Küchenschlacht“ in Hamburg vor der Kamera steht. In dem kleinen Restaurant in den Fünf Höfen in der bayerischen Landeshauptstadt soll es – sofern die Verhandlungen erfolgreich sind – auch nicht um Sterneküche gehen. „Das soll ein sympathischer Familienbetrieb werden mit leckerer, gutbürgerlicher Küche.“
Der Hansestadt bleibt der Vater eines Sohnes also treu: „Ich habe hier die besten Gäste – und schon Reservierungen bis ins Jahr 2015 hinein.“ Das ist ein Bekenntnis, das den Hamburgern wohl am besten schmeckt.