Ein neues Gemeinschaftsprojekt bietet Demenzkranken, die hilflos auf der Straße aufgefunden werden, eine fachliche Betreuung an. Zwölf Hamburger Einrichtungen beteiligen sich an der Kurzzeitpflege.
Hamburg. Eine schnelle Versorgung von hilflos aufgefundenen Senioren bieten ab sofort zwölf Pflegeheime in Hamburg an. In den über das Stadtgebiet verteilten stationären Einrichtungen sollen die Betroffenen fachpflegerisch versorgt und betreut werden, während die Polizei ihre Identität klärt, wie Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag in Hamburg erläuterte.
Bislang hätten die zumeist Demenzkranken bis zur Feststellung der Personalien in der Polizeiwache betreut werden müssen. Da ein solches Verfahren in einigen Fällen aber auch mehrere Stunden, in Einzelfällen sogar mehrere Tage in Anspruch nehmen könne, soll den Betroffenen so ein längerer Aufenthalt in den Polizeidienststellen erspart bleiben. Nach der Betreuung helfe man den aufgefundenen Senioren,schnellstmöglich in ihre eigene Wohnung zurückzukehren.
Die teilnehmenden Pflegeheime verteilen sich auf fünf der sieben Hamburger Bezirke. Demnach nehmen drei Einrichtungen in Altona, drei in Hamburg-Nord, drei in Wandsbek, zwei in Bergedorf und eins in Harburg teil.
Die Finanzierung stellt die Stadt laut Prüfer-Storcks sicher, indem sie in jedem einzelnen Fall für die Kosten in Vorleistung gehe. Eine Aufnahme sei in den Einrichtungen jederzeit möglich und erfolge in Zusammenarbeit mit der Polizei, die Betroffenen in die Einrichtung bringe.
Entwickelt wurde das Projekt gemeinsam von Gesundheitsbehörde, der Behörde für Inneres, Polizei und der Hamburgischen Pflegegesellschaft (HPG). Weitere Angebote sollen in einer Aktionswoche der Landesinitiative „Leben mit Demenz“ vom 15. bis 21. September in Hamburg vorgestellt werden. Weitere Informationen gibt es unter www.hamburg.de/demenz. Eine Liste aller teilnehmenden Pflegeeinrichtungen finden Sie hier.