Seit 2010 gab es am Allermöher See zwei tödliche Badeunfälle: Ein 14-jähriges Mädchen und ein 23-jähriger Mann starben. Lange wurde eine Badeaufsicht gefordert - nun gibt es Hoffnung. Ehrenamtliche kommen sonnabends als Rettungsschwimmer.

Hamburg. Nach jahrelangen Diskussionen ist sie nun endlich da - manchmal zumindest: eine Badeaufsicht am Allermöher See. Spätestens nach dem erneutentödlichen Badeunfall 2012 hatten viele gefordert, dass die Schwimmer dort besser geschützt werden müssen. Doch lange fehlten die personellen Kapazitäten, vom Bezirksamt waren keine Mittel für Badeaufsichten in Bergedorf vorgesehen.

Nun hat der Verein SiWa, Sicheres Wasser e.V., ein Projekt initiiert und bietet regelmäßige Badeaufsichten am Allermöher See an. Ehrenamtliche Rettungsschwimmer sind erst einmal projektweise sonnabends jeweils von 12 bis 19 Uhr vor Ort. Die nächsten bewachten Badetage finden bei schönem Wetter am 12. Juli, am 26. Juli sowie am 2., 16., und 23. August statt. Ziel des Vereins ist es, langfristig eine Badewacht aufzubauen.

Der Verein stellt aber nicht nur das ehrenamtliche Personal, sondern hat auch einen Wasserrettungs- und Sanitätsanhänger ausgestattet. In dem Anhänger „Maximus“ befinden sich alle wichtigen Utensilien, die im Notfall benötigt werden - unter anderem auch ein Defibrillator und ein Sanitätsrucksack. „Wir haben die Externe Unterstützungsstaffel gegründet, weil uns das schreckliche Unglück vor zwei Jahren, bei dem ein Mädchen starb, sehr erschüttert hat“, erzählt der Vereinsvorsitzende von SiWa, Helge von Appen.

Am Allermöher See hat es bereits mehrere schwerwiegende Badeunfälle gegeben - zwei davon endeten tödlich. Vor rund zwei Jahren, im Mai 2012, war die 14-jährige Karin in dem Natursee ertrunken. 2010 war ein 23-jähriger Mann dort gestorben, ein 13-Jähriger konnte im selben Sommer in letzter Minute gerettet werden. Naturgewässer gelten als besonders gefährlich: Plötzliche Strömungen und Temperaturunterschiede, sowie eine eingeschränkte Sicht auf den Boden können Schwimmer schnell in eine Notlage bringen, vor allem wenn sie sich weiter weg vom Ufer bewegen.