Zwei Menschen sind in dem Natursee in den letzten Jahren ertrunken. Die Sicherheit an dem See wurde verbessert, doch für eine Aufsicht fehlen der DLRG die Freiwilligen.
Hamburg. Der Allermöher See wird trotz der tödlichen Badeunfälle in den vergangenen Jahren auch in dieser Sommersaison keine feste Rettungsaufsicht bekommen. Vor rund einem Jahr, im Mai 2012, war die 14-jährige Karin in dem beliebten Natursee ertrunken. 2010 war ein 23-jähriger Mann dort gestorben, ein 13-Jähriger konnte im selben Sommer in letzter Minute gerettet werden. Seitdem wurde immer wieder eine regelmäßige Badeaufsicht gefordert.
„Bisher konnten keine Vereine oder Organisationen gefunden werden, die über die freien, personellen Kapazitäten verfügen, eine solche Rettungsstation am Allermöher See dauerhaft ehrenamtlich zu betreiben“, heißt es vom Bezirksamt Bergedorf. Im Haushalt seien keine Mittel dafür vorgesehen, auch nicht für andere Gewässer in Bergedorf.
Immerhin wurden andere Maßnahmen ergriffen, die den Allermöher See sicherer machen sollen: Um die Sicht auf den See zu verbessern, wurden Büsche zurückgeschnitten, außerdem gibt es zusätzliche Rettungsringe. Eine Abbruchkante am Ufer wurde abgeflacht und Schilder zum Badeverhalten montiert. Eine Rettungsaufsicht hält der Bezirk aber dennoch für sinnvoll.
Bestrebungen des Bezirks, gemeinsam mit der DLRG eine solche Aufsicht einzurichten, gibt es seit Längerem. Der Allermöher See lockt seit dem vergangenen Jahr noch mehr Badegäste an, da der nahegelegene Eichbaumsee im letzten Sommer gesperrt worden war. Die DLRG ringt um Freiwillige, bisher gibt es allerdings zu wenige. Sechs ehrenamtliche Helfer wären laut DLRG-Geschäftsführer Björn Lange für eine feste Aufsicht am Allermöher See nötig.
Neben der DLRG engagiert sich auch die Jugendgruppe "Music helps" (www.music-helps.de) für den Rettungsposten. Sie richtet in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt unter anderem Benefizkonzerte aus. Am 25. Mai (14 bis 19 Uhr) soll es ein Badeseefest inklusive Bühnenprogramm für Kinder und Familien am Allermöher See geben – um für mehr Aufklärung beim Thema Erste Hilfe zu sorgen, die Sicherheit zu erhöhen und Spenden zu sammeln. "Wir wollen dem Bezirk und der Politik zeigen, dass das Thema für uns und die Bergedorfer Bevölkerung wichtig ist", sagt Ole Rehmeyer von "Music helps".
Naturgewässer gelten als besonders gefährlich: Plötzliche Strömungen und Temperaturunterschiede, sowie eine eingeschränkte Sicht auf den Boden können Schwimmer schnell in eine Notlage bringen, vor allem wenn sie sich weiter weg vom Ufer bewegen. Besonders Nicht-Schwimmern wird empfohlen, nur in beaufsichtigten Anlagen ins Wasser zu gehen.