Mit der Erneuerung der Langenfelder Brücke startet der über zehn Jahre dauernde Ausbau der A7. Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, verspricht: „Jetzt ist der Norden dran!“

Stellingen. Hamburg und der Norden wird in den kommenden Jahren bei der Erneuerung und dem Neubau von Autobahnen einer der Schwerpunkte Deutschlands sein. „Jetzt ist der Norden dran“, sagt Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, am Montag beim Spatenstich für die Erneuerung der gut 400 Meter langen Langenfelder Brücke in Hamburg-Stellingen.

Die Hansestadt sei das „Einfallstor der Globalisierung“ und werde deshalb auch im neuen Bundesverkehrswegeplan ein „Investitionsschwerpunkt“ sein, fügte der Staatssekretär hinzu. Angesichts des gestiegenen Welthandels müsse die Hansestadt mit allen Verkehrsträgern gut und zuverlässig erreichbar sein. Der neue Bundesverkehrswegeplan wird im kommenden Jahr verabschiedet.

Die Erneuerung der Langenfelder Brücke bildet den Auftakt für die Sanierung und Erweiterung der Autobahn 7 vom nördlichen Ausgang des Elbtunnels bis zum Bordesholmer Dreieck, die zehn Jahre dauern soll. Die Brücke führt über 17 Bahngleise, die auf Grund ihrer Wichtigkeit während der Bauarbeiten durchgehend befahrbar sein müssen. Ihre Erneuerung bei laufendem Verkehr gilt als besondere technische Herausforderung.

Nach den Worten von Ferlemann muss durch die Erneuerung der Fernstraßen und von Eisenbahnstrecken vor allem die sogenannten Hinterlandanbindung des Hamburger Hafens gesichert werden. Durch die weltweite Arbeitsteilung und die Integration Osteuropas in den Welthandel sei die Menge an transportierten Waren enorm gestiegen. Es gelte jetzt, bei den Verkehrssystemen Engpässe zu beseitigen und zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.

Der Staatssekretär sprach konkret Planung und Fertigstellung der A26-Verbindung von Stade zur A7 und deren Weiterführung östlich der A7 bis zu A1 ein. Hinzu käme die Umsetzung von mehreren Eisenbahnprojekten, damit Container, die per Schiff transportiert werden, umweltverträglich und rasch Hamburgs Hafen erreichen können. Zudem sei es notwendig, Planung und Bau der Küstenautobahn A20 voranzutreiben. Dazu gehöre eine „feste Elbquerung bei Glückstadt“.

In diesem Zusammenhang forderte Ferlemann die norddeutschen Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern zu einem Schulterschluss auf. Die Nordländer Lösungen für durchaus schwierigen Probleme vorbereiten. Das Bundesverkehrsministerium werde sie dabei unterstützen.

Die A7 nördlich des Elbtunnels gehört zu den am meisten befahrenen Autobahnteilstücken Deutschlands. Im Durchschnitt werden täglich rund 160.000 Fahrzeuge gezählt. Im Rahmen der Erneuerung Soll die Autobahn auf Hamburger Gebiet von sechs auf acht Spuren und am dem Kreuz Nordwest bis zum Bordesholmer Dreieck von vier auf sechs Spuren erweitert werden.

Zudem ist auf Hamburger Gebiet der Bau von drei Lärmschutztunneln geplant. Die Autobahntrassen wird in Schnelsen, Stellingen und Altona sozusagen für mehrere Teilstücke „unter der Erde“ verschwinden. Die Tunneldeckel sollen für Parks und Kleingärten genutzt werden. Mit dem Bau des ersten Lärmschutztunnels soll im Herbst dieses Jahres begonnen werden.

Ferlemann räumte ein, dass die Bauarbeiten zu starken Behinderungen beim laufenden Verkehr führen werden. Deshalb sei eine gute Baustellenorganisation eine der größten Herausforderungen des Projekts