Hamburg bekommt elf neue Überschwemmungsgebiete. Dort werden bauliche Veränderungen in der Regel künftig nicht mehr möglich sein. Eine Entschädigung erhalten die Grundstückseigentümer nicht.
Hamburg. bekommt elf neue Überschwemmungsgebiete, in den bauliche Veränderungen bis auf einzelne Ausnahmen nicht mehr möglich sind. Die Flächen entlang von Binnengewässern wie Alster, Kollau oder Dove Elbe würden der zuständigen Stadtentwicklungsbehörde festgesetzt, sagte Senatorin Jutta Blankau am Dienstag. Insgesamt gelten der Senatorin zufolge damit 1,5 Prozent der Hamburger Landesfläche als Überschwemmungsgebiet.
Bislang gab es in Hamburg sechs derartige Gebiete. Von den künftig 16 Überschwemmungsgebieten - ein bestehendes wird erweitert - sind 5000 Hauseigentümer betroffen. Die betroffene Fläche umfasst 11,7 Quadratkilometer und eine Gewässerlänge von 130 Kilometern. Die Gebiete würden als „natürliche Rückhalteflächen, die das Wasser zwischenspeichern und Hochwasserstände senken helfen“, genutzt, sagte Blankau. „Wenn wir diese Gebiete jetzt rechtlich sichern, leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz.“
Für die Besitzer der betroffenen Grundstücke hat die Ausweisung der Überschwemmungsgebiete drastische Folgen. Bauliche Veränderungen sind grundsätzlich untersagt. Ausnahmen müssten von den zuständigen Bezirksämtern genehmigt werden. Vermieden werden sollte unter anderem die „Veränderung der aktuellen Erdoberfläche oder die Lagerung von Gegenständen, die vom Wasser mitgerissen werden könnten“, erklärte Senatorin Blankau.
Hintergrund der Senatsentscheidung vom Dienstag ist eine Richtlinie der Europäischen Union aus dem Jahr 2009. In Folge der dichten Besiedelung Hamburgs führten lang anhaltende Niederschläge oder kurze, heftige Regengüsse regelmäßig zu Hochwasser in Hamburgs Binnengewässern. Mit der Ausweisung der Gebiete sollen negative Folgen geminderte und soll Gefahren vorgebeugt werden.
Die neuen Überschwemmungsgebiete liegen an der Kollau, Tarpenbek, Ammersbek, Lottbek, Berner Au, Osterbek, Brookwetterung, Obere Dove-Elbe, Gose-Elbe, am Falkengraben und an der Este.