Vor mehr als drei Jahren waren die Eltern des 40-Jährigen, Sibylle und Dietmar Mues, bei dem dramatischen Unfall am Eppendorfer Baum ums Leben gekommen. Rachegefühle gegen den Todesfahrer hegt Sohn Wanja nicht.
Berlin. Der Schauspieler Wanja Mues schildert den plötzlichen Tod seiner Eltern als traumatisches Erlebnis. „Den Verlust wird man vielleicht nie verschmerzen. Es ist, als hätte dir jemand das Herz herausgerissen“, sagte der 40-Jährige der „Welt am Sonntag“.
Sibylle Mues und der Schauspieler Dietmar Mues waren im März 2011 gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftler Günther Amendt und der Künstlerin Angela Kurrer bei einem schweren Unfall in Hamburg-Eppendorf ums Leben gekommen. Ein unter Drogeneinfluss stehender Mann, der am Steuer einen epileptischen Anfall erlitten hatte, war über eine rote Ampel in die Gruppe der Fußgänger gerast.
Trotz des Schmerzes über den Verlust der Eltern vor drei Jahren sagte Wanja Mues, der derzeit in der ZDF-Neuauflage „Ein Fall für zwei“ zu sehen ist: „Aber der Tod hat seinen Schrecken für mich verloren.“ Er wisse, dass er seine Eltern wiedersehe.
Für seine Trauer sei es wichtig gewesen, den Schmerz zuzulassen und immer wieder darüber zu reden. „Ich musste ganz oft an den Unfallort gehen“, sagte er. „Ich musste mir vorstellen, was da passiert ist, wo sie gestanden haben, wo sie gelegen haben.“
Rachegefühle gegen den zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilten Todesfahrer hegt Wanja Mues nicht: „Ich denke nicht mehr an ihn, das wäre eine unnötig verpulverte Kraft.“