Altona hui, Mitte pfui: Es gab von Stadtteil zu Stadtteil große Unterschiede bei der Wahlbeteiligung zur Bezirkswahl. Rätselhaft ist der Einbruch gegenüber der Europawahl.

Hamburg. Es ist ein Ergebnis, das nachdenklich macht: Für die Europawahl haben sich die Hamburger offenbar stärker begeistern können als für die Bezirkswahlen, die am Sonntag gleichzeitig stattfanden. Die Wahlbeteiligung stieg von 34,7 auf 43,4 Prozent auf europäischer Ebene. Gleichzeitig sank die Beteiligung bei der Bezirkswahl von 54 auf 41 Prozent, wie eine Übersicht ergab, die der Landeswahlleiter am frühen Montagmorgen ins Internet stellte.

Dabei waren die Beteiligungen in den sieben Bezirken sehr unterschiedlich. So waren die Bürger in Mitte nur zu knapp einem Drittel (31 Prozent Wahlbeteiligung) für die Bezirkswahl zu begeistern. In Altona und Eimsbüttel waren die Topwerte (47 Prozent). Doch bei einer Wahlbeteiligung von Hamburg-weit 41 Prozent muss man sich fragen, wo die Gründe liegen. Waren die Bezirkswahlen zu kompliziert mit ihrem System von Akkumulieren und Panaschieren, dem Anhäufen und Teilen von Stimmen? Muss man diese Lokalwahlen trennen von anderen Wahlterminen?

Erst heute Nachmittag liegen die Einzelergebnisse vor, die für die Zusammensetzung und deshalb die Politik der Bezirksparlamente so entscheidend sind. Bei abendblatt.de können Sie die laufenden Ergebnisse verfolgen.

Die Hamburger Europawähler galten schon vor der Schließung der Wahllokale am Sonntag um 18 Uhr als Sieger. Am frühen Nachmittag hatte sich bereits abgezeichnet, dass die Wahlbeteiligung über jenen schmachvollen 34,7 Prozent liegen würde, mit denen Hamburg bei der Europawahl 2009 auf dem vorletzten Platz unter den 16 Bundesländern gelandet war.

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