Kapitäne alter Segelschiffe wollen bei der Parade am Sonnabend lautstark auf das drohende Aus der Traditionsschiffe aufmerksam machen. Für einen Großteil der Schiffe läuft 2015 die Fahrerlaubnis aus.

Hamburg. Auf dem Hafengeburtstag am kommenden Wochenende in Hamburg wollen die Freunde alter Segelschiffe Flagge für die Zukunft der Traditionsschifffahrt in Deutschland zeigen.

Während der Parade der Museumsschiffe am Sonnabend, 10. Mai, wollen die Kapitäne der Traditionsschiffe mit Protestbannern auf ihr drohendes Aus aufmerksam machen. Das kündigten die Organisatoren am Montag mit.

Um 12.10 Uhr versammeln sich die Schiffe, darunter auch die Brigg „Roald Amundsen“, auf Höhe der Landungsbrücken und betätigen ihre Typhone zum Zeichen des gemeinsamen Widerstandes. Der Hafengeburtstag wird vom 9. bis 11. Mai gefeiert.

Der Protest solle Politik und Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass ein Großteil der Schiffe nur noch bis Mitte nächsten Jahres fahren kann. Dazu gehören unter anderem die Traditionssegler „Anna Lisa von Wischhafen“ und die „Lovis“ aus Greifswald.

Falls die Politik bis zu diesem Zeitpunkt keine sichere Rechtsgrundlage schaffe, müssten maritime Großveranstaltungen wie der Hamburger Hafengeburtstag in Zukunft ohne diese Schiffe auskommen, hieß es.

Streitpunkt und Grundlage für den Entzug von Sicherheitszeugnissen ist seit einigen Jahren die Definition des Begriffes „historisches Wasserfahrzeug“. Das Bildungsschiff „Lovis“ beispielsweise segelt seit 13 Jahren mit Schulklassen und Jugendgruppen auf der Ostsee. Zuletzt hatte die Crew von der Berufsgenossenschaft nur noch eine bis Sommer 2015 befristete Betriebsgenehmigung erhalten, weil es „nicht historisch genug“ sei.