Die Betreiber haben sich vor dem Landgericht mit Hauseigentümer Lars Hinrichs geeinigt. Der Xing-Gründer zahlt eine hohe Entschädigung. Die Osteria Due will an prominenter Stelle neu eröffnen.

Rotherbaum. Der monatelange Streit um die Zukunft des Nobel-Italieners „Osteria Due“ in Pöseldorf ist beendet. Die Familie Skepsgardh-Henrich, die das Traditionslokal in der Badestraße 4 betreibt, schloss am Mittwochmorgen im Räumungsverfahren vor dem Landgericht einen Vergleich mit Hauseigentümer Lars Hinrichs.

Der besagt: Die Gastronomen räumen das Restaurant bis zum 30. Juni freiwillig und erhalten dafür im Gegenzug 130.000 Euro von Hinrichs als „Entschädigung“. Der Immobilienbesitzer und „Xing“-Gründer möchte auf der Fläche der Osteria Due und den umliegenden Grundstücken insgesamt vier luxuriöse Stadthäuser mit 37 Wohnungen errichten und hatte auf Räumung geklagt.

Die Restaurantbetreiber argumentierten dagegen, dass ihr Mietvertrag noch bis zum Jahre 2033 Gültigkeit besitze - auch prominente Stammgäste wehrten sich gegen die Abrisspläne des Unternehmers.

„Ich bin froh, jetzt nach vorn blicken zu können“, sagte Hinrichs nach dem Vergleich dem Abendblatt. Die Genehmigung für den Abbruch des Gebäudes an der Ecke Badestraße/Mittelweg liegen dem Immobilienbesitzer bereits vor. Laut Hinrichs sollen in den neuen Gebäuden ausschließlich Mietwohnungen entstehen, einen Zeitplan für den Bau will er nicht nennen. „Die Häuser sind fertig, wenn sie fertig sind“, sagte Hinrichs.

Die Familie Skepsgardh-Henrich konzentriert sich zunächst auf die verbleibende Zeit in der Badestraße. „Erst einmal haben wir weiterhin geöffnet und wollen unsere Gäste glücklich machen“, sagte der Geschäftsführer der Osteria Due, Hubertus Henrich. In unmittelbarer Nähe ist bereits eine Alternativfläche für das Restaurant in Sicht: Die Osteria Due könnte auf dem Gelände des Hotelkomplexes „The Fontenay“ wiedereröffnen, den Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne bis zum Jahr 2016 auf dem Areal des ehemaligen Hotel Interconti errichten will.

Beide Seiten hatten bereits während des Räumungsverfahrens erste Gespräche über einen solchen Umzug geführt. Nach Abendblatt-Informationen besteht inzwischen weitestgehend Einigkeit zwischen der Betreiberfamilie und Investor Kühne. Gegenüber dem Abendblatt ließ Hubertus Henrich am Mittwoch alle Optionen offen. „Die Welt ist groß, es gibt nicht nur Hamburg. Wir werden sehen, was die Zeit bringt“, so Henrich.

Zunächst gelte es, sich gebührend von den Stammgästen zu verabschieden. „Wir werden zum Abschluss eine Reihe von schönen Festen ausrichten.“