Bei der neuen Brücke wird der Nutzungskonflikt vermieden: Die Bahngleise werden auf die Westseite der Brücke verlegt, sodass der Rangierverkehr nicht mehr die Fahrbahn quert.
Hamburg. An der Großbaustelle der neuen Rethe-Klappbrücke im Hafenbezirk Neuhof sind am Sonnabend sechs gewaltige Träger verbaut worden. Die Bauteile wurden mit Kränen an den jeweiligen Bestimmungsort gesetzt. Sie waren in Dessau angefertigt, in Ingolstadt mit einer Betondecke versehen und dann auf dem Landweg mit Schwertransportern nach Hamburg gebracht worden.
„Komplett fertig wird die Brücke im Jahr 2015 sein“, sagt Mathias Heuer, Ingenieur bei der Hamburg Port Authority (HPA). Erst wenn diese neue Klappbrücke fertig ist, wird die alte Hubbrücke zurückgebaut. Im Schnitt 40-mal am Tag ist die 80 Jahre alte Hubbrücke derzeit für den Autoverkehr gesperrt. Meist, weil Loks und Waggons der Hafenbahn diagonal über die Fahrbahn rollen, seltener, weil ein Schiff unter der Brücke hindurchfahren muss.
Bei der neuen Brücke wird der Nutzungskonflikt vermieden: Die Bahngleise werden auf die Westseite der Brücke verlegt, sodass der Rangierverkehr nicht mehr die Fahrbahn quert. Die südliche Zufahrt zur Klappbrücke führt die Fahrbahn sogar auf einer eigenen Brücke über die Gleise hinweg. Diese Entzerrung findet nicht nur an der Rethe statt, sondern ist auch für die Kattwykbrücke geplant. Im Verbund können die beiden Brücken dann relativ zuverlässig die Köhlbrandbrücke entlasten. Als Baudenkmal stehen lassen möchte man die alte Hubbrücke nicht: „Auch hochgefahren hat die alte Brücke nur eine begrenzte Durchfahrtshöhe“, sagt Ingenieur Heuer.